Der junge Journalist Jonas lädt seine Exfreundin Mieke und ihren Bruder Flo zu einem Rucksacktrip durch Europa ein. Über die Reiseroute schweigt er sich aus – aber er verspricht ihnen ein Abenteuer das sie nicht vergessen werden. Ohne zu wissen, was sie erwartet, folgen Mieke und Flo Jonas in den Harzer Wald. Hier, mitten im Nirgendwo, steht ein verzaubertes Schloss, das seit Jahrhunderten niemand mehr betreten hat: Rabenfels. Doch von Märchenidylle keine Spur – und als sie über das dunkle Geheimnis stolpern, das die Mauern des Schlosses bergen, geraten die drei Freunde in Lebensgefahr.
Urlaub ist die schönste Zeit des Jahres, so sagt man. Urlaub ist erholsam, so sagt man. Urlaub mit Freunden ist sogar noch erholsamer, so sagt man. Doch gibt es da Menschen die in ihren Urlaub lieber mit Entdeckungen füllen und etwas von der Welt gesehen haben wollen. So wie Mieke, Jonas und Florian.
Also machen sich die Drei auf, um die Welt erneut zu bereisen, was sie früher schon einmal getan haben. Und früher waren Jonas und Mieke auch einmal ein Paar, sind jetzt Freunde und Miekes Bruder Florian ist stets irgendwie mit von der Partie.
Die Drei sind charakterlich so unterschiedlich, wie man es nur sein kann. Der neugierige und wagemutige Jonas hat sich im Arbeitsleben für den Beruf des Reporters entschieden. Die bodenständige Mieke arbeitet bei einer Bank und ihr Bruder Florian – nun ja – Florian ist Florian, welcher noch im Keller seiner Mutter wohnt und sämtlichen Erwachsenwerdeversuchen bisher hat standhaft trotzen können.
Und da die drei Helden der Geschichte so unterschiedlich sind, sind Meinungsverschiedenheiten vorprogrammiert und werden auch in aller Ausführlichkeit ausgelebt. Alles andere wäre auch sinnlos, denn wie soll man sonst in ein Abenteuer stolpern und sich selbst in Gefahr bringen?
Die besagte (Lebens)Gefahr stellt sich dann auch noch als übernatürlich heraus, hält sich jedoch in einem Rahmen auf, welcher von Normalsterblichen bewältigt werden kann und keine magischen Waffen oder übermenschliche Kräfte benötigt um ihr bei zu kommen.
Das Genre kann man gut mit dem Begriff „Mystery“ umreißen, da sich hier zwar übernatürliche Dinge tummeln, jedoch nicht wirklich etwas von Horror zu spüren ist – wenn auch ein paar gruselige Momente vorhanden sind. Doch kann sich dies noch ändern, denn die Abenteuer von Mieke, Jonas und Florian scheinen auf Serie angelegt zu sein und die nächsten Orte können durchaus eher Horror bereit halten – die Spielmöglichkeiten des bisher gesetzten Spielfeldes sind erfreulicherweise recht offen und so variabel, das man sich problemlos dem Erfolg „anpassen“ kann.
Geschrieben von einem meiner Leib- und Magenautoren – einem Menschen namens Dane Rahlmeyer – konnte mir die Geschichte Personen, Schauplätze und Handlungsstränge anbieten, wie ich sie erhofft hatte. Auch die Besetzung der Sprecherliste ließ wirklich keinen Wunsch offen.
Die Nebenrollen, welche wahrscheinlich nicht wieder zu hören sein werden, sind allesamt mit Namen besetzt, welche mir vollkommen unbekannt waren. Nichtsdestotrotz machten alle eine gute Arbeit und erledigen die Lebhaftigkeit der Figuren mit brauchbaren Ergebnissen. Keiner der Sprecher weißt einen großen stimmlichen Wiedererkennungswert auf, was jedoch auch kein Manko darstellt.
Die drei Hauptakteure sind jedoch mit markanten und wiedererkennbaren Stimmorganen besetzt. Angefangen mit Tobias Diakow, als Jonas, welcher den mit Tatendrang besetzten Reporter ziemlich lebendig und angenehm verkörpert. Er ist nicht der Klugscheisser, welchen man vielleicht befürchten mag, denn selbst wenn er einen „Mysteriösen Erklärer“ vom Stapel lässt, wirkt er immer noch sympathisch und nicht nervig.
Florian mit Dirk Hardegen zu besetzen schien mir vor dem hören als recht unglücklich Wahl. Dies legte sich jedoch sehr schnell wieder, denn der Stimmakrobat – zu dem Hardegen mittlerweile geworden ist – verschafft „Flo“ eine positive, wenn auch angenehm anarchistisch, Grundeinstellung, welche stets von einem Lächeln in der Stimme begleitet wird. Easy living, Bruder!
Last but not least eine Stimme, welche mir auch das Telefonbuch von Hückeswagen vorlesen könnte und ich dennoch nicht gelangweilt wäre: Sabrina Heuer, als Mieke. Mal zickig, mal etwas zu forsch, dann wieder einlenkend freundlich und anlehnungsbedürftig – Mieke hat viele Facetten und Sabrina Heuer weiß sie zu nutzen und auszuspielen.
So vermengen sich dann die drei Hauptstimmen, die Geschichte und die intensiv eingesetzte Hintergrundkulisse zu einem unterhaltsamen Amalgam, welches man recht schnell konsumiert hat, denn die 65 Minuten Spielzeit sind recht schnell vorbei.
Das Rad wird nicht neu erfunden, doch die Froschtatzen präsentieren hier etwas, das mit „wenig“ Aufwand zeigt, wie unterhaltsam Hörspiel doch eigentlich sein kann – ohne künstliche Zwänge und vermeintliche Pseudoverkopfung bedingt durch Einfallslosigkeit.
Minuspunkt ist das CD-Cover. Dunkelbraune Schrift auf nur wenig hellerem Hintergrund, ist nicht gerade augenfreundlich und macht beim lesen der Seitenansicht im Regal doch ein wenig Probleme.
Ein zweiter Teil scheint, laut Webseite, angedacht und ich hoffe das man die Qualität halten wird und die Spielwiese zu nutzen weiß, auf die man sich begeben hat – „Jenseits der Karten“ kann vieles liegen, nicht nur ein Rabenfels…
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