Der Waisenjunge Leon verfügt über außergewöhnliche Fähigkeiten. Er kann sich in die Träume andere Menschen hineinversetzen. Als in seinem unmittelbaren Umfeld ein Mord geschieht, ist Leon der Einzige, der der Polizei wertvolle Hinweise geben kann. Doch niemand glaubt ihm – außer Eule, einem geheimnisvollen Mädchen, das niemanden an sich heranlässt und das vorzugsweise um Mitternacht in der Dunkelheit des Hofgartens anzutreffen ist.
Teil 1: Vorstellung von allem und Jedem…Teil 2: Verschlimmerung der Situation… …zumindest zumeist.
In diesem zweiten Teil läuft jedoch alles seinen eher ruhigen Gang. Lucy ist tot und Leon fühlt sich dafür verantwortlich. Er versucht den Mörder zu finden und vertraut sich dabei Leuten an, von denen er nicht gedacht hätte das er ihnen so bedingungslos vertrauen könnte. Einige der Figuren erfahren interessante Veränderungen, oder besser: bekommen neue Facetten, des Charakters und es bleibt interessant abzuwarten ob sich nicht doch aus dem ein oder anderen Akteur etwas anderes heraus schälen wird, als man Anfangs vermutete.
Die Recherche von Buchvorlagenautor Jürgen Großmeyer ist sehr umfangreich ausgefallen. Der geborene Hildener wuchs in Düsseldorf auf und so ist es nicht verwunderlich das er seine Geschichte auch dort ansiedelt, wo er sich wie in seiner Westentasche auskennt. Auch zollt er der Geschichte der Landeshauptstadt NRW´s Respekt indem er eine Figur aus deren Geschichte lebendig werden lässt, welche zwar eher negativ besetzt ist, aber als Gegner für Leon ideal scheint. So ist es wieder einmal möglich einen realen Bezug zur irrealen Welt des Hörspiels zu ziehen und sich eingehender zu informieren.
Wie Eingangs bereits erwähnt, sollte man auch vom zweiten Teil keine atemberaubende Reise in mysteriöse Gefilde erwarten. Das Grauen ist immer noch im relativen Hintergrund angesiedelt und der Zuhörer hat zusammen mit Leon die Möglichkeit es zu lokalisieren. So wird denn viel Recherche durch Leon, Eule und Christian betrieben und die komplette Vorgeschichte wird erst ganz zum Schluss dieses Abschnitts vollkommen klar. Auch diesmal erinnerte mich das Ganze an die Erzählweise von Kai Meyer: langes und ausführliches Vorgeplänkel um dann rasant zum Schluss zu kommen. Doch hier ist es nicht negativ, sondern dient dazu den Charakter Leon noch fester in der Vorstellungswelt des Zuhörers zu verankern.
Zur eh schon hervorragenden Sprecherriege gesellen sich noch Claudia Urbschat-Mingues und Jochen Schröder hinzu. Erstere erhielt einen sehr mysteriösen Charakter auferlegt, während zweiter sich mit einem eher skurrilen Lebewesen akustisch befassen kann. Bis auf eine Ausnahme sind alle Sprecher gut hörbar und einzig René Wagner, welcher auch kein Profi ist, sticht ein wenig aus dem Bild heraus da er „Dr. Zadek“ etwas zu melodiös und zickig spricht, als das es angenehm und glaubhaft wirken würde.
Die Inszenierung lässt keine Wünsche offen und besticht dadurch, das man sie eigentlich nur am Rande wahr nimmt und sie sich somit als realistisch und unauffällig bezeichnen lassen muss.
Die weiteren Weichen für einen Showdown sind gestellt und das große Finale steht bevor, hoffe ich…
- Flash Gordon Magazin #7 (Vö.: 23.07.2024) - September 25, 2024
- Savage Dragon Magazin #6 (Vö: 22.10.2024) - September 25, 2024
- Savage Dragon Magazin #5 (Vö: 23.07.2024) - Juli 27, 2024