Babylon, Vereinigte Staaten von Europa, 2009. Jonas hat einen Beruf, den es eigentlich nicht mehr gibt: Privatdetektiv. Er pflegt die Eigenschaften seiner klassischen Vorbilder: Ehrenhaftigkeit. Sturheit. Unverschämtheit. Witz. Ein bisschen Sentimentalität. Am Bildfon bittet Oleander Quartz ihn um Hilfe. Er ist uralt. Mehrfach geliftet. Und trotzdem faltig. Die blauen Augen gerade erst transplantiert. Seine Privatsekretärin ist verschwunden. Und mit ihr äußerst vertrauliches Material.
Diesmal treibt sich Jonas außerhalb der guten Erde herum. Auf der Suche nach der Sekretärin eines Multimilliardärs gerät er in die Fänge von Tieren welche schon länger nicht mehr real existent sind. Die Frage ist nur ob Sam ihm auch aus dieser Situation heraus helfen kann?
Jonas wird erneut von Bodo Prismus, in der Manier der 50er Jahre Private-Eye-Helden, dargestellt. Cool, distanziert und doch mit dem Herz am rechten Fleck manövriert er sich durch diesen Fall. Auch ist Jonas neues Verhältnis mit von der Partie. Der Zuhörer erkennt sie als die Auftraggeberin des ersten Teils wieder, Judith Delgado – ihres Zeichens ebenfalls Fan und Bewunderer der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und somit die beste Partie die Jonas sich nur wünschen kann. Sie wird von Karin Anselm gesprochen und ist eine gute Ergänzung zum Team Jonas/Sam. Wer sich noch an den Schauspieler Wolfgang Büttner erinnert, wird sich sicher freuen ihn hier in der Rolle des Oleander Quartz zu hören. Seine unverkennbare Stimme passt zu dem Milliardärs-Fossil wie der sprichwörtliche Deckel auf den Topf.
Die zweite Folge geht qualitativ so weiter wie man die erste verlassen hat. Der Stil des Film Noir wird weiter bei behalten und die Science-Fiction-Elemente sind so geschickt eingebaut das sie keinerlei obskures Beiwerk darstellen, sondern eher den besonderen Reiz der ganzen Sache ausmachen. Diese einzigartige Serie muss nicht durch technische Spielereien oder bombastische Effekthascherei überzeugen, sie kann dies durch ihre ruhige und intensive Art der Erzählung problemlos bewerkstelligen.
Auch hier wirkt die Covergestaltung eher kalt und nicht besonders passend zum Inhalt. Da dies aber als Serienlayout wohl so bleiben wird, werde ich mich wohl daran gewöhnen müssen. 38 Fälle stehen ja, theoretisch zumindest da sie im Radio gesendet wurden, noch an.
Sci-Fi-Film-Noir der unterhält und zum mehrfachen wiederhören einlädt…
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