04 – Schlachthaus

DlD-04Zurück in die Zukunft Babylon, Vereinigte Staaten von Europa, 2009. Privatdetektiv Jonas hat einen neuen Fall: Er soll eine Bauchspeicheldrüse auf dem Organschwarzmarkt besorgen. Dabei gerät er in zwielichtige Kreise. Nur knapp entgeht er in dem „Organschlachthaus“ auf Costa Guana dem Tod. Trotz allem will Jonas mit der Hilfe von Sam, seinem Supercomputer, dem Organhandel und seinen Drahtziehern das Handwerk legen. Doch Präsident Tabasco ist davon ganz und gar nicht begeistert.

TrennstrichOrganhandel – damit ist Jonas diesmal konfrontiert. Und in gewohnter Manier geht er der Sache nach und bekommt mal wieder mächtig die Hucke voll, wie gehabt.

Auch wenn sich in der vierten Folge viele Dinge wiederholen, so ist es doch nicht störend. Die Einführungen jeder Figur, stets aufs Neue, ist sicher ein wichtiges Stilmittel gewesen um es neuen Zuhörern zu ermöglichen schnellstens einen Überblick über Ort, Handlungen und Personen zu bekommen.

Da die Hörspiele für das Radio konzipiert und produziert wurden, konnte man nicht davon ausgehen das der Zuhörer von Folge Vier auch die ersten Drei mitbekommen hatte und sich somit bestens in der Welt von Jonas und SAM auskannte.

Die Sprecher agieren wieder wie gehabt in ihren Rollen: Bodo Primus ist super cool und recht sarkastisch, Joachim Wichmann ist als SAM wieder albern und zu jedem Scherz bereit. Diese Mischung macht es auch aus das die Serie so unterhaltsam ist und nicht schon nach wenigen Folgen in die Bedeutungslosigkeit abdriftet – auch wenn sich vieles wiederholt. Peter Fricke und Karin Anselm sind die erwähnenswerten Gäste dieser Folge. Karin Anslem als Joans „ZB“ – zeitweilige Beziehung – und Peter Fricke als organsuchender Auftraggeber.

Film Noir zum hören – das bekommt man wieder astrein präsentiert und die Anspielungen sind wieder so zahlreich das es eine Freude ist zu zuhören. Doch kam mir die Figur des Jonas optisch bisher nie als Bogart oder Cagney in den Sinn. Er hat soviel eigenes Leben das er eine eigene Persönlichkeit darstellt die sich nicht zu 100% auf die alten Vorbilder übertragenen läßt – und das ist auch gut so.

Ein Wermutstropfen ist jedoch bei dieser Folge mit im Spiel. Ich habe keine offizielle Stellungnahme, doch ein Vögelchen das aus Leipzig von der Buchmesse (2008) geflattert kam tschilpte mir ins Ohr das dies die letzte CD in der Auflage des Hörverlags gewesen sein soll. Die Serie würde eingestellt! Das finde ich sehr schade, da es alle 40 Fälle verdient hätten auf einen Silberling gepresst zu werden – aber leider gibt die marktwirtschaftliche Relevanz den Ton an und nicht das Herz des Hörers – verständlicherweise.

Sollte dem so sein: So long, Jonas. Es war schön mit dir, auch wenn es nicht lange gedauert hat. Doch wir haben ja noch immer Paris…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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