02 – Verrat auf der Venus

02General Smith hat die Macht über weite Teile der Erde an sich gerissen. Mark Brandis, Pilot und neuer Commander der Delta VII, hatte mit seiner Crew auf einem der letzten scheinbar sicheren Orte im Sonnensystem Zuflucht gefunden: auf der Venus-Kolonie. Doch der Kampf um die Venus steht kurz bevor. Mark Brandis setzt alles aufs Spiel, um die genauen Pläne des Diktators herauszufinden und die Betroffenen zu warnen. Der Partisanenkampf beginnt!

Trennstrich„Wir greifen an!“ – „Delta VII geht auf Angriffskurs!“…

…und mir stellten sich die Nackenhaare auf!!!

Ein der Weltraumhelden meiner Jugend, welchen ich noch vor dem „Erben des Universum“ durch Leihbücher kennen und schätzen lernte, geht zum zweiten Mal auf Partisanenkampf – und diesmal richtig. Verrat und Feinde wohin man sieht. Brandis kann niemandem mehr vertrauen, niemandem außer seiner Schiffscrew. Und die wird noch durch einen neuen Piloten verstärkt mit dem Brandis eine böse Vergangenheit verbindet. Wird er es schaffen sich und seine Crew zu retten, jetzt wo alles verloren zu sein scheint?

Die Geschichte steigt direkt voll ein. Es gibt kein langsames heran tasten, sondern es geht da weiter wo man in Teil 1 geendet hat – nur ca. 5 Monate später. Vom Zuhörer wird vorausgesetzt das er die erste Folge gehört hat und sich noch an die Begebenheiten erinnert. Es wäre auch zuviel Spielzeit verloren gegangen um die gewesenen Geschehnisse nochmals in einem Rückblick Revue passieren zu lassen. Dafür ist zu viel los: auf der Erde, der Venus, dem Mond und dem Weltraum selbst.

Die Umsetzung ist diesmal sogar noch opulenter gelungen als beim ersten Teil. Die Musik ist rasant und packend. Wenn die „Delta VII“ sich in Raumgefechte stürzt erzeugt sie noch zusätzlich eine prickelnde Gänsehaut und die Spannung geht in weitere Höhen. Ich musste ganz unweigerlich mit der Crew und dem Schiff mitfiebern denn die gelesenen Abenteuer sind schon zu lange her als das ich mich noch an alle Einzelheiten der Story hätte erinnern können. Die Geräuschkulisse tut ihr übriges dazu. Da explodiert, rauscht, piept, dröhnt und brummt es, das es eine Freude ist zuzuhören. Und das wichtigste ist – die Geräusche sind so gut und laut platziert das sie nicht ein einziges Mal auffallen. Es werden zu keiner Zeit Sprecher und sonstige Aktionen von Musik oder Sound überdröhnt – das fand ich sehr angenehm.

Die Sprecher leben in ihren Rollen richtig auf und erzeugen eine Dramatik die wirklich kaum noch zu überbieten ist. Martin Wehrmann kommt zwar als „Stroganow“ im regulären Bordbetrieb recht starr herüber, aber in der Wartungsszene ist er an Realität nicht mehr zu überbieten. Da hat die Regie und das Script ganze zusätzliche Arbeit geleistet und eine Szene erschaffen wie sie im wahren Leben spielen könnte – kein gestelztes Dahergerede sondern echte Arbeit. Auch der Rest der Sprachcrew ist Kino für die Ohren – auch wenn diese Dreschphrase kaum noch zu ertragen ist. Da werden die Rollen so dramatisch zum Leben erweckt das ein jeder auf seine Art und Weise überzeugen kann. Es gibt ein paar kleine Sprecherausrutscher, wie zum Beispiel Robert Vogel dessen hessischer Akzent und Spielart in Richtung „Ich bin der „Scotty“ des Brandis-Universums“ mir dann doch etwas zu heftig war – aber woher mag ein Herr Björnsen auch kommen? Könnte ja aus Hessen sein!

Eine gute Grundstory welche hervorragend umgearbeitet wurde, perfekte Musik und Sound wie im Kino – das zweite mal in Folge. Die Serie um die Weltraumpartisanen läßt eine Menge mehr erhoffen und ist sicher eine der absoluten Hörreferenzen wenn es um Science-Fiction geht.

Wie CORA schon sagte: „Gute Nacht, Commander!“ – und ich hoffe wir hören uns sehr bald wieder…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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