03 – Unternehmen Delphin

03Mark Brandis und die Crew des Raumschiffs Delta VII sind heimatlos geworden. Durch die Schergen der Reinigenden Flamme verfolgt, fasst Brandis einen folgenreichen Entschluss. Als letzten möglichen Verbündeten gegen den General will er die Asiatischen Republiken gewinnen. Er spürt ein Kurierschiff des alten „Erbfeindes“ der Union auf und zwingt den Piloten, ihn nach Peking zu bringen. Doch der mutige Alleingang endet verhängnisvoll. Niemand glaubt ihm, dass er nicht als Spion aus dem Weltraum kam.

TrennstrichDas Hörspiel beginnt mit Mark Brandis welcher in einer scheinbar ausweglosen Situation steckt. Als Gefangener, in Beijing, wird er verhört und seine Versuche eine Nachricht zu überbringen scheinen kläglich zu scheitern da ihm niemand traut.

Brandis wird von Anfang an in ein Wechselbad der Gefühle geworfen. Seine mannigfaltigen Widersacher lassen ihm nicht viel Ruhe. Auch ist mit seiner eigenen Crew nicht alles in reinen. Captain Robert Monier macht weiterhin sein eigenes Spiel und versucht sich, wenn auch recht unterschwellig, gegen Brandis durchzusetzen. Auch sind die unterschiedlichsten Verräter, egal aus welchen Reihen auch immer, stets in seiner Nähe.

Die 1971 von Nikolai von Michalewsky verfasste, oder besser veröffentlichte, Romanvorlage findet jetzt nach 37 Jahren ihre Vertonung als Hörspiel. Wieder beweist die Crew von Interplanar das sie in der Lage ist eine Welt zu erschaffen die auch nach größeren Veröffentlichungspausen den Zuhörer sofort wieder in ihren Bann schlagen kann. Die Inszenierung ist perfekt und so lebendig gemacht das man sofort wieder eine Gänsehaut bekommt sobald die „Delta VII“, oder ihre Crew, in Kampfhandlungen gestürzt wird. Action, Spannung und politische Verwicklungen – alles wird geboten und so intensiv verpackt das man sich der Magie der Serie nicht wirklich entziehen kann. Die Regie leistet da, meiner Meinung nach, eine sehr gute Arbeit, da alle Sounds wie vorher klingen, alle Sprecher ihre Rollen genau so interpretieren wie vorher und auch sonst alles so stimmig ist das mir keine Unstimmigkeiten auffallen wollten.

Die Sprecher liefern alle wieder einen sehr guten Job ab. Michael Lott kann dem Charakter „Brandis“ so viel stimmlichen Druck verleihen das er schon in der Verhörszene wirklich überzeugend wirkt. Die Rollen der Militärs der orientalischen Republiken sind mit Schauspielern besetzt die den asiatischen Akzent ausgesprochen überzeugend beherrschen und so die Stimmung der Szenen noch authentischer wirken lassen, da sie nicht gequält nachgemacht klingen.

Martin Wehmann gefällt mir in seiner Rolle als „Iwan Stroganow“ immer besser. Erschien er in der ersten Folge noch recht steril, so wirkt der Russe so langsam immer lebendiger und realer. Da wäre dann noch Christian Rode als „General Smith“ zu erwähnen. Auch wenn er seine Stimme nett und freundlich klingen lässt, so schafft er es dennoch die Figur des tyrannischen Despoten bedrohlich und gefährlich wirken zu lassen. Auch der Rest weiß was er macht und jede Rolle ist so angelegt das sie nicht gekünstelt wirkt. Sei es nun Rasmus Borowksi (Ibaka), Gerhard Hinze (John Harris), oder Christine Mühlenhof (CORA) – jeder beherrscht seine Rolle und interpretiert sie genau so wie in den Vorgängerfolgen.

Die Musik ist reiner Kinobombast. Sei es nun das sehr heroische Titelthema oder auch die ruhigen Untermalungsstücke, alles ist passend gewählt und die Synthesizer-Stücke sind für SF-Musik nicht wirklich ungewöhnlich. Die Geräuschkulisse ist perfekt uns so realistisch wie man sie sich auch im realen Leben vorstellt. Die technischen Sounds können ebenfalls als real angesehen werden, da sie nicht überzeichnet oder zu dominant eingesetzt werden.

Das Booklet kann mit einer Weltkarte, welche die politischen Machtverhältnisse aufzeigt, einem Glossar über ein paar wichtige Charaktere sowie einer Einführung in das Leben des 22ten Jahrhunderts aufwarten.

Zum dritten Mal Weltraumaction pur.
Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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