2125: Mark Brandis‘ Schiff, die Hermes, ist mit der nun unbemannten Delta IX im Schlepptau unterwegs zurück zur Erde. Die ermüdende Bordroutine auf dem wochenlangen Flug wird jäh unterbrochen: die Delta IX ist plötzlich spurlos verschwunden. Brandis erreicht auf der Suche nach Scotts Schiff die Station Zhongli Quan und muss bald feststellen, dass nicht nur die Vereinigten Orientalischen Republiken undurchsichtige Pläne verfolgen…
Zu Beginn der Tipp sich nicht das Hörspiel an sich zu versauen indem man sich die Sprecherliste von Teil 2 durchliest bevor man Teil1 gehört hat!
Die nächste Doppelfolge aus dem folgenreichen Hörspielhaus schickt sich an am Thron ihrer Vorgänger zu kratzen. Denn auch wenn die Serie sich selbst bisher eine Referenz ausgestellt hat, durch extrem hohe Qualität in Geschichte und Inszenierung, so ist es doch immer wieder schwierig diesen Thron auch zu halten.
Bekam man in der Vorgängerfolge den guten Mark Brandis erst recht spät zu Ohren, so ist er hier von Anfang an präsent und man hat wieder sofort Teil an den Gedankengängen des Kommandanten der HERMES. Die Geschichte spielt dort weiter wo die letzte Folge geendet hat und nur ein wenig Flugzeit der Bergungsmission liegt zwischen den beiden CDs.
Zunächst erscheint alles wie eine Folge Star Trek in der die Besatzung irgendein Gesellschaftsspiel benutzt um die zwischenmenschichen Kontakte zu pflegen, doch nach kurzer Zeit wird zum gewohnt hohen Storystandart zurück gekehrt und man bekommt wieder die „Wahrscheinlichste“ aller Utopien aus dem deutschsprachigen SF-Sektor geboten.
Die neuste Mission verspricht erstmalig außerirdisches Leben im brandischen Sektor, doch will man der neuen Gegenkraft nicht so recht glauben das sie ein Bedrohung ist. Erneut wird hier die Raumstation ISIDOR besetzt und wieder wird eine neue Macht, recht rhodanlike „Die dritte Macht“ genannt, ins Rennen gegen die WEGA geschickt.Das wirkt ein wenig wie ein Aufguss des Generals, denn der alte Texaner hat ja nun sein letztes Yippieh geflötet und die reine Bedrohung durch die Republiken scheint da nicht genug zu sein. Doch ist diese Dublette nicht wirklich störend denn gewisse unerwartet Kniffe in der Geschichte wenden alles doch noch zum interessanten Guten.
Bei der Inszenierung ist wieder nichts zu finden das man auch nur im entferntesten als unpassend bezeichnen könnte. Jeder Sound sitzt genau auf dem Punkt und die Szenerien der Story werden jederzeit glaubhaft und nachvollziehbar umgesetzt. Brei den Sprecher gibt es ebenfalls nicht viel zu meckern. Michael Lott bekommt wieder den Spagat zwischen Gedankenwelt und realen Aktionen des Commanders gut geregelt. Besonders positiv fand ich die größere Rollenaktionen von Martin Wehrmann als „Stroganov“, welcher sich für mich immer mehr als zusätzlicher Sympathieträger heraus kristallisiert. Auch Michael Pan, Udo Schenk und Co. machen eine gute Akustikfigur. Einzig Tomasina Ulbricht wollte mir erneut nicht zusagen. Die von ihr gesprochene „Ludmilla Wolska“ ist immer noch zu steif und nicht wirklich lebendig geraten.
Auch die erste Null in der Nummerierung kann der Serie nichts anhaben. Es bleibt alles auf höchstem Niveau und ist nach wie vor ein Ohrenschmaus mit Prädikat „Besonders wertvoll“…
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