15 – Aktenzeichen: Illegal

152128: Grischa Romen hat sich verliebt in die chinesische Astrophysikerin Ko Ai, die im Rahmen eines internationalen Projekts auf der HERMES gearbeitet hat. Seine Gefühle werden erwidert, doch einer gemeinsamen Zukunft steht ihre republikanische Herkunft im Weg. Als bekannt wird, dass sie eine »illegale Geburt« ist, der bei Rückkehr in ihre Heimat die Exekution droht, wendet sich Romen an seinen Commander und Freund Mark Brandis, der bald darauf Kopf und Kragen riskiert, um den beiden zu helfen. Erst als es zu spät ist, erkennt Brandis, wie skrupellos die Bürokratien der Staaten ihre Ziele verfolgen…

TrennstrichIn der Welt des Mark Brandis geht es zumeist um Probleme, welche in einer realistischen Weiterdenkung unserer Zivilisation auftreten könnten. So ist nicht nur Resourcenknappheit ein Thema, auch die Überbevölkerung wird nicht vorne vor gelassen. In der fünfzehnten Folge der Serie, geht es genau um diese Überbevölkerung.

Grischa Romen hat sich verliebt und das ausgerechnet in jemanden von der „anderen Seite“. Und zu alledem stellt sich heraus das seinen Angebetete, die chinesische Astrophysikerin Ko Ai, auch noch eine „illegale Geburt“ ist und ihr somit der Tod in ihrem Heimatland droht – da dort die Geburtenregelung von der Regierung strengstens überwacht wird.

Sicherlich ist dies ein interessantes Thema und könnte auch Spannung erzeugen – zumindest auf dem Papier – doch zum ersten Mal wollten mir die Ereignisse um den Commander der „Hermes“ und sein Umfeld nicht gefallen.

Sicherlich sollte man in einem Hörspiel auch Themen die sozialkritisch angehaucht sind, denn das wurde ja bisher auch getan, doch diese Herzschmerzgeschichte wurde mir dann auf die Länge der Spielzeit doch ein wenig zu viel.

Mitten in die Geschichte hinein geworfen, weiß man zuerst gar nicht worum es geht. Brandis soll sich der üblichen Routineuntersuchung für Weltraumpersonal unterziehen, doch entpuppt sich diese Untersuchung schnell als ein illegales Verhör in dem man heraus finden will was zwischen und mit Grischa Romen und Ko Ai geschehen ist. Das switchen zwischen den verschiedenen Handlungsebenen erfordert ein wenig mehr Aufmerksamkeit bei Zuhörer, als ich persönlich bereit war dieser Füllepisode einzuräumen. Denn es erschien mir alles wirklich wie eine reine Füllepisode. Ob die hier dargebotenen Handlungsstränge für die weitere Geschichte einen bleibenden Eindruck hinterlassen werden, bleibt abzuwarten.

Technisch perfekt inszeniert und, wie erwartet, mit Sprechern besetzt, welche alle wissen was sie da tun, so konnte die Geschichte mich nicht wirklich unterhalten. Ein zu emotionaler David Nathan (Grischa Romen), ein zu leidender Michael Lott (Mark Brandis), eine zu distanzierte Tanja Fornaro (Ko Ai) und eine Dorothea Anna Hagena (Ruth O´Hara) welche hier ihre wohl bisher schlechteste Sprecherleistung abliefert – wobei sie für mich ohnehin zum schwächsten Glied in der sonst hervorragenden Sprecherriege zählt.

Alles in allem ist diese Folge für mich – da ich gerade nach fast zwei Jahren Pause wieder neu bei Brandis einsteige – eher eine langatmige Angelegenheit, als das ich die sonst gewohnte Gänsehaut beim zuhören bekommen hätte…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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