2129: Commander Brandis und seine Crew haben zur Jubiläumspräsentation der VEGA Dienst als Ausstellungsführer in San Francisco. Ein ungewöhnlich starkes Erdbeben lässt die San-Andreas-Spalte, auf der die Stadt steht, aufbrechen. Der Hangar stürzt ein, und nur Brandis‘ Geistesgegenwart verhindert, dass die HERMES zusammen mit dem Rest der VEGA-Raumschiffe vor Ort zerstört wird. Die Stadt geht im Erdbeben unter. In der Nachbesprechung eröffnet Direktor Harris erschreckende Fakten: schon bald werde dieses Unglück durch ein weit größeres abgelöst, wenn kein Wunder geschieht…
Nach einer in der Unterhaltung doch recht dürftigen, wenn auch vor sozialer Kritik strotzenden, #15, geht Commander Brandis wieder akustisch in die Richtung, welche ich von ihm gewohnt bin und auch bevorzuge.
Die Erde bebt, das hat der Planet nun einmal so an sich, doch diesmal nimmt er über 200.000 Leben mit sich und die komplette Stadt San Francisco. Doch damit nicht genug. Zwar können sich Brandis und die Besatzung der Hermes noch in letzter Sekunde retten, doch danach wird dem guten Commander eine Wahrheit präsentiert, die in dieser und den beiden nächsten Folgen für eine Bedrohung sorgen soll, welche ihresgleichen sucht.
In einem Vulkan, auf dem afrikanischen Kontinent, schlummerte bisher ein umfangreiches Atommülllager, welches sich nun dazu entschieden hat seine Ladung an die Umwelt frei zu geben und damit die Chance bekommt den kompletten Kontinent, und eventuell den Rest des Planeten, atomar zu verseuchen. Die VEGA ist bei der Problembeseitigung mit von der Partie und Brandis sucht verzweifelt nach einer Lösung des Problems. Besagt Lösung fällt ihm zwischen Lufttransportertür und -angel ein – „Wir schicken das ganze Zeug einfach in die Sonne, dann ist es gut weg!“ – sinngemäß wiedergegeben.
Was bei einer wissenschaftlich fundierten Ausarbeitung sicher in Fachkreisen für schallendes Gelächter sorgen würde, reicht hier jedoch aus um wieder für eine Menge Action im Weltraum und auf der Erde zu sorgen. Zwar ist der moralische Zeigefinger zwischendurch schon fast überwältigend – die Motivation hinter solchen Ideen, wie einer Endlagerung in einem Vulkan eines Drittweltlandes kann nur finanzieller Natur sein – doch so störend wie in der Vorgängerfolge ist er nicht.
Nach dem politischen Geplänkel und der Planungsphase geht es dann kurz vor Ende des Hörspiels in die Action und ans Eingemachte. Das diese Einzelfolge nur das Vorspiel zum nächsten Zweiteiler ist, wird eigentlich schon in der Mitte der Spielzeit klar, denn der „Alarm für die Erde“ kann in der Spielzeit einer CD nicht ausgelöst und beendet werden.
Musik und Effekte sind wie gewohnt vom feinsten produziert, arrangiert und platziert, doch fiel mir in dieser Folge eine Punkt auf, welche ich bisher nicht als so störend empfand: Die Nichtprofis in der Sprecherriege. Bisher war es nur Dorothea Anna Hagena, in der Rolle der „Ruth O´Hara“, welche mir nicht so gefiel wie der Rest der Crew, doch hier schien es sich geradezu zu ballen an staksigen Darstellungen. Die Namen unter „sowie“ lasse ich einfach mal vorneweg, doch eine Rolle wie „Adjutant Sauerlein“ sollte schon so besetzt sein, da sie nicht wirkt wie aus einem semiprofessionellen Hörspiel. Da wirkt sich der herausragende Hauptcast – bestehend aus Michael Lott, David Nathan, Martin Keßler, Claudia Urbschat-Mingues, Marion von Stengel, Thomas Nero Wolf, Wolf Frass und Co. – negativ aus, denn neben deren stimmlichen Gewalt muss ein Hobbysprecher schon mit der ersten Silbe unangenehm auffallen. Wenn das Produktionsteam hier jemandem eine Gefallen getan haben mag, so ging dieser bei mir als Zuhörer doch eine wenig in die rückwärtige Richtung los.
Nach Folge 15 wieder ein gewohnt anspruchsvoller und unterhaltsamer Brandis, welcher den weg für den großen Knall geebnet hat…
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