2130: Mark Brandis leitet als Repräsentant der VEGA den letzten Testflug der INVICTUS, eines neuen Schweren Kreuzers. Mit an Bord ist der renommierte Journalist Martin Seebeck, der einen Reisebericht verfassen soll. Unter dem Kommando des Unions-Majors Jonas Degenhardt ist der Testflug zugleich eine Patrouille, die Piraten aufspüren soll. Die INVICTUS fliegt als Wolf im Schafspelz die Route ab, auf der schon mehrere unbemannte Sonden verschwunden sind. Doch im interplanetaren Raum ist das Recht schnell auf Seite des Stärkeren…
Commander Brandis und seine Crew bekommen einmal mehr die Möglichkeit ein Raumschiff auf seine Serienreife zu testen. Diesmal handelt es sich um einen Umbau zum Kampfkreuzer, welcher nach eingehender Überprüfung der Raumflotte übergeben werden soll.
War beim „Alarm für die Erde“ noch alles sehr actionreich angelegt, so setzt man hier auf ruhigere Spannung und den Weltraum als unberechenbaren Spielplatz für die Geschichte.
Nachdem man die Spielwiese vorbereitet und auch das zusätzliche Mitglied der Brandis Crew, den Journalisten Martin Seebeck, vorgestellt hat, geht es auf ins All. Dort werden im kleineren Raum die selben politischen Machtspiele weiter geführt, welche die Serie von anderen Sci-Fi-Serien abheben. Was die Regierungen auf der Erde praktizieren, exerzieren die Brandis Crew und deren Gegenpart – die Zweitcrew der Raumflotte – in beengten Raum des Raumschiffes INVICTUS 1:1 durch.
Der Vertreter der Raumflotte, Major Degenhardt, und der VEGA-Commander Brandis stehen sich stets als Oppositionen gegenüber und geben einander nur nach, wenn das Machtgefüge durch die Befehlshierarchie es erzwingt. Dies birgt viel Stoff für Grundsatzdiskussionen, ist aber nicht wirklich abendfüllend.
So geraten diese Diskussionen in die selbe Ecke, in welcher sich die ewigen Fragen von Journalist Seebeck bewegen. Der junge Reporter stellt immer wieder die gleichen ragen und seine Handlungsweise war für mich nicht immer klar ersichtlich. Als beobachtendes Mitglied der Crew erschien er mir ein wenig zu „präsent“.
Neben den teilweise ein wenig enervierenden Diskussionen steht jedoch der Weltraum wieder positiv im Mittelpunkt. Spannung macht sich breit wenn wieder Piratenraumschiffe verfolgt werden – auch wenn man aus politischen Gründen nicht zum Äußersten kommen kann. Auch die Entdeckung und Erforschung eines angegriffener Raumschiffes, dessen Dinghi vermisst ist, gereichen in dieser Folge zu den spannenderen Momenten.
Die normale Studiocrew von Michael Lott, David Nathan, Martin Keßler, Claudia Urbschat-Mingues und Martin Wehrmann hat diesmal interessante Ergänzung bekommen. Da wäre zuerst Thomas (Dorian Hunter) Schmuckert als „Major Jonas Degenhardt“. Mit streckenweise eiskaltem Timbre gibt er dem Major zwar eine unüberhörbare Überheblichkeit, doch im zweiten Teil der Geschichte versteht er es auch perfekt andere Nuancen des Charakter perfekt akustisch in Szene zu setzen.
Zum weiteren wäre da Felix Isenbügel, als Reporter „Martin Seebeck“. Isenbügel mag zwar Schauspiel studiert haben und ein guter Bühnen- und GZSZ-Soap-Darsteller sein – doch hier beweist sich erneut das ein guter Schauspieler auch nicht gleich ein guter Hörspielsprecher sein muss. Der Charakter Martin Seebeck bleibt durch Isenbügels Darstellung blass und konturenlos. Man hat stets das Gefühl „Seebeck“ sei ein leicht gräulicher Schatten, der nur so aus dem Augenwinkel bemerkt werden kann, selbst wenn er im Mittelpunkt der Handlung steht. In der Raumschiff-Außenhaut-Szene mit David „Grischa Romen“ Nahan wirkt die Darstellung Isenbügels sogar abgelesen gegen das Spiel von Akustikgigant Nathan. In meinen Ohren hat man sich mit der Besetzung keinen Gefallen getan.
Trotzdem konnte mich die Folge gut unterhalten, den Seebeck-Effekt ausgeblendet…
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