2133: Mark Brandis ist seit 240 Tagen als Gastpilot auf einem neuen Schiff unter dem Kommando von Cmdr. Elmar Busch. Statt eines Testfluges verharrt die EXPLORATOR jedoch regungslos im Weltraum, um den möglicherweise bevorstehenden Ausbruch des Sterns Eta Carinae in eine Hypernova zu beobachten. Eine ereignislose Schicht löst die andere ab. Als Mark Brandis durch VEGA-Direktor John Harris von einem gestrandeten Republikenschiff im Orbit des Planeten Neptun erfährt, gerät er in ein moralisches Dilemma – denn der offizielle Befehl ist unmissverständlich: um keinen Preis darf das Schiff die Beobachtungsposition verlassen!
In der Ruhe liegt die Kraft. Die Kraft, welche diese Folge der Serie um den Commander der VEGA so stark und eindringlich macht.
Actionsequenzen sucht man vergebens und eine Weltraumschlacht gibt es auch nicht akustisch zu bestaunen. Auch werden die Bewohner der Erde nicht wieder kurz vor den Rand der kompletten Auslöschung gebracht. Einzig und alleine eine menschliche Regung des Commanders und daraus resultierenden politischen Verzwickungen reichen aus um 79 Minuten Unterhaltung wie im Raumflug vergehen zu lassen.
Das moralische Dilemma des Mark Brandis wirkt sich diesmal nicht in jammernden Selbstgesprächen und anklagenden Schluchzmonologen aus, sondern wird zügig bei der homogensten Lösungsmöglichkeit gepackt und ohne Rücksicht auf befehlshierarchische Verluste angegangen. Dies bringt dem titelgebenden Seriencharakter positive Pluspunkte ein, denn bisher zögerte mir der gute Commander ein wenig zu oft im erwarteten Heldentum, um noch wirklich positiv besetzt zu sein.
Da wo die Geschichte sich positiv, im Gegensatz zu diversen Vorgängern, ausmacht, ist die Umsetzung wie gewohnt. Der sehr hohe Standard der Inszenierung von Balthasar von Weymarn und Jochim-C. Redeker trägt die Atmosphäre des Ganzen wie gewohnt intensiv und ohne zu viel Bombast in die Ohren des Zuhörers. Unaufdringliche Musik und eine realistische Geräuschkulisse sind erneut die Zutaten aus denen die Welt des Mark Brandis in Makrolon gestanzt wird.
Erfrischenderweise besteht der Part der „Ruth O´Hara“ aus ein paar wenigen Sätzen am Ende des Hörspiels, welche jedoch von Dorothea Anna Hagena so zickig betont werden, das ich mir wünschen würde der Charakter der Lebensgefährtin Brandis würde in der Triton-Passage zum letzten Einkaufsbummel einkehren. So langsam entwickelt sich meine subjektive Abneigung dahin zum Running Gag.
Der Rest ist akustische Perfektion in jeder Rolle. Einzig die „Ich glaube ich sterbe gleich!“ -Parts wirken teilweise leicht überzogen – doch da ich nicht weiß wie man sich kurz vor dem Ableben im Weltraum anhört, nehme ich dies einfach mal als eine gegebene Möglichkeit hin.
Ruhe und Bedacht sind die der Spannung Schmied in diesem Spiel, welches gerade deshalb so wohltuend aus den Vorgänger heraus zu lugen versteht…
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