Beim Versuch eine nordöstliche Seepassage zum Nordpol zu entdecken, gerät das Schiff des englischen Abenteurers Robert Walton ins Packeis. Doch Walton hält fanatisch an seinem Vorhaben fest, und ist bereit das Leben seiner Mannschaft und auch sein eigenes zu opfern, um sein utopisches Ziel in die Tat umzusetzen .Da taucht unvermittelt ein Mann auf, der die Eiswüsten des Nordens zu Fuß durchwandert hat. Mehr tot als lebendig verfolgt er eine dämonische Kreatur, die irgendwo im Nebel auf die Männer lauert. Mit letzter Kraft berichtet der Fremde Captain Walton die Tragödie seines Lebens und offenbart ihm seinen Namen. Einen Namen, den Walton niemals wieder vergessen wird: Victor Frankenstein.
Die von Mary Shelley erdachte Kreatur, welche unter den Menschen denen sie begegnete Angst und Schrecken auslöste, ist nicht die reißende Bestie wie sie in machen Umsetzungen dargestellt wird. Die Geschichte um den lebenden Toten mit Emotionen ist eher ein Psychodrama der vergangenen Zeit und wenn man in diese zu viel Action hinein baut verliert sie zu schnell ihre Reiz. Diese verliert sie ebenfalls mit einer zu getreuen Umsetzung des Stoffes, da er doch ab und an zu diversen Längen neigt. So gehe ich dann stets an diese Geschichte mit Vorsicht heran, wenn sich wieder einmal jemand an den Stoff gewagt hat.
Ein zu genaue Werktreue kann man der Umsetzung von Ascan von Bargen nicht nachsagen. Die Kreatur wurde bis auf das Notwendigste herunter gestrichen und die Buchlängen mit feinfühliger Cutschere entfernt. Trotzdem ist die Essenz der Story an sich erhalten geblieben und man erkennt den „modernen Prometeus“ noch ungeschminkt wieder.
Ebenso ergeht es der Inszenierung von Michael Garke und Günther Hoppenstedt. Was man der Geschichte an spannenden Momenten entlocken kann, haben sie genutzt um diese auch in den Vordergrund zu spielen. Schnitt, Sound, Musik und Co. sind zwar nicht gerade Bombastkino für die Lauschlappen, doch ist zumindest alles bunt genug um nicht zu langweilen.
Auch bei den Sprecher hat man sich auf die sichere Seite verlassen. Stimmakrobaten wie Helmut Krauss, Niels/Neels (wohl je nach belieben) Clausnitzer, Udo Schenk, Daniela Hoffmann, Peter Groeger, Michael Habeck und Charles Rettinghaus haben sich hier ihr Honorar redlich verdient.
Dem Monster die Längen zu nehmen ohne ihm die Seele zu stehlen ist schwer. Hier ist es gelungen, ohne alles auf die lauten Momente zu reduzieren…
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