Ein neues authentisches Tondokument, vermutlich aus einem behördlichen Archiv, erzählt von der Rache eines blinden Mannes an dem vermeintlichen Entführer seiner Tochter. Zwischen den beiden entwickelt sich ein dramatisches Psychospiel, die Wahrheit über die Entführung gegen die Freiheit des Entführers. Wut, Verzweiflung und ein Anflug von Wahnsinn, mitgeschnitten als Beweis für die Polizei.
Dem blinden Uhrmacher Behrend wurde im Jahr 2003 seine damals 8 Jahre alte Tochter entführt. Durch die damaligen Anrufe des Erpressers denkt er das er den Täter kennt und nun, 2 Jahre nach der Entführung, will er den Täter zu einem Geständnis zwingen. Dazu hat er in seinem Haus und der angrenzenden Fabrik Mikrophone installiert um so die Aussagen des vermeintlichen Täters aufnehmen zu können. Durch einen Vorwand lockt er den Mann in sein Haus und beginnt sein Katz und Maus-Spiel mit ihm.
Auch der zweite Teil der Serie soll ein „authentisches Tondokument“ sein das dem Macher per Zufall zugespielt worden ist. Konnte man diese Fiktion bei „Haus am See“ noch durchgehen lassen so ist sie hier kaum noch nachvollziehbar. Die Sprecher halten sich zu starr an ein vorgegebenes Script und die Versprecher und Verhaspler wirken eher stark gekünstelt denn real. Die Sprecher des Vorgänger hatten dies noch sehr gut in den Griff bekommen und wirkten zumeist als real agierende Personen, doch die beiden Akteure dieser Folge scheinen eher ein Bühnenstück aufzuführen – oder zumindest hat man von Anfang an das Gefühl eher in einer Theatervorstellung zu sitzen denn sich ein real existierendes Tondokument anzuhören.
Da ändert es auch nicht viel das eine Menge gestöhnt und gekeucht wird oder das man ein Geräuschfeuerwerk nach dem anderen abbrennt – es will einfach nicht das Feeling von „Haus am See“ aufkommen das die erste Folge so unbeschreiblich gruselig realistisch gemacht hat. Es mag auch daran liegen dass die erste Folge so eine dichte Atmosphäre hatte, das man hier verzweifelt danach sucht.
Leider nur ein „normales“ Hörspiel wie viele andere auch, ohne den Flair, die Spannung und die Atmosphäre des ersten Teils. Da man ja damit „wirbt“ das man hier reales vorgesetzt bekommen würde ist bei dieser Folge leider das Klassenziel weit verfehlt worden…
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