Eine geklaute Luxuslimousine wird den beiden Ausreißern Daniel und Aylin zum Verhängnis. Im Kofferraum finden sie eine gefährliche Fracht, nach der die Polizei bereits seit Stunden fieberhaft sucht. Daniel wittert das große Geld und gibt sich als skrupelloser Erpresser aus. Doch er hat nicht mit dem Überlebenswillen der Fracht gerechnet. Was niemand ahnt: der echte Verbrecher ist ihnen bereits dicht auf den Fersen und kann keine Zeugen brauchen. Als aus den Schatten das bedrohliche Knurren eines Wolfs ertönt, kommt es in den Wäldern an der deutsch-dänischen Grenze zu einem dramatischen Kampf auf Leben und Tod.
Wo Wolf drauf steht ist nicht immer Wolf drin. Wer also hier einen Tierkrimi mit Gevatter Isegrim erwartet, der ist fehl am Platze. Zwar taucht der Wiederbewohner der deutschen Wälder kurz auf, ist aber nicht abendfüllend anwesend.
Die Story konnte mich auch diesmal überzeugen, obwohl ein wenig zu viel an der Vielzahl der Ereignisse recht leicht vorhersehbar war. Doch – wie auch schon beim 12. Opfer – Räder kann man nicht mehr neu erfinden, man kann sie nur in eine andere Richtung rollen lassen.
Shootingstar Annina Braunmiller – unter anderem die deutsche Synchronstimme von Kristen (Glitzervampirliebchen) Stewart – ist ein im Moment gern gebuchter Hörspielvokalist, welcher in der Lage ist immer wieder die eben erwähnte Hollywoodgröße optisch auf die innere Augenleinwand des Kopfkinos zu zaubern. Doch leider ist sie ebenso wandlungsunfähig, wie die Dame aus den USA, welche nur wenige Gesichtszüge beherrscht. Man hört stets das es Annina Braunmiller ist und nicht die Rolle, welche sie eigentlich verkörpern sollte. Doch reicht das im Moment noch aus, denn ihre Stimmlage ist extrem sexy und auch nicht gerade unangenehm – zudem wird sie auch bisher stets passend auf ihre Rollen besetzt. Doch zeigt sich das es auch Hypes zu Stimmarbeitern gibt, wenn sie an etwas gekoppelt sind – hier „Twilight“ – was ein Welterfolg ist.
Dieses Phänomen gilt erstaunlicherweise nicht für ihren Kollegen, Johannes Raspe, welcher ebenfalls Twilightet – als Synchronstimme von Glitzervampir Robert Pattinson. Umso mehr erstaunte mich dann das Googleergebnis, da ich die Filme, wie auch den Namen zur Stimme, nicht kenne, mir die Stimme jedoch bekannt vor kam.
Beide Sprecher geben hier spielerisch alles und schaffen es problemlos das ungewollte Paar an Outlaws so lebendig werden zu lassen, das man keine Schwierigkeiten hat sie als gegeben anzunehmen.
Doch gibt es auch zwei Besetzungen, welche gegen den Strich gebürstet sind und bei mir ein wenig Zeit in Anspruch nahmen die Verwunderung beiseite zu schieben. Es ist nicht wirklich gewagt Sprecher wie Santiago Ziesmer oder Claudia Urbschat-Mingues auf Rollen zu besetzen, welche eben nicht stereotyp zu den bisher gewohnten Einsätzen passen. Diese beiden Vollprofis sind in der Lage alles zu sprechen, was man als Regisseur von ihnen verlangt und so zeigen die beiden gerade hier einmal mehr das sie in der Lage sind akustisch mehr darzubieten als ein gelbes Reinigungsutensil und eine obersexy Libidolady. Also sind auch hier der Bösewicht und die ältliche Societylady stimmlich gut vertreten.
Nebenbei noch erwähnt das Tatjana Auster als Stimme des Navigationsgeräts eine sehr gute Akustik macht!
Auch wenn Autor Markus Topf hier ein wenig zu viele bekannten Fäden zusammen spinnt und sich dadurch ein zu schnell erkennbares Webmuster ergibt – unterhaltend ist es. Da liegt auch im zweiten Serienmord an der Inszenierung und der Regieführung von Christoph Piasecki.
Auch kommt der Humor diesmal nicht zu kurz, doch ist er so versteckt angebracht, das jemand der sich nicht mit Twilight oder der sonstigen Arbeit der Sprecher auskennt ihn nicht wirklich bemerken wird – schöne Kaschierung des Offensichtlichen.
Rasantes Tempo, coole Stimmen, mal nicht alles so wie man es zum sicheren Abverkauf braucht und keine Kopie sondern eine Art von buddhistischem Krimiamalgam…
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