10 – Atemlos

Mord-in-Serie-10Vincent Berger hat alles, wovon ein Junge in seinem Alter nur träumen kann. Der 16-jährige ist der Star seiner Schwimmmannschaft, hat erfolgreiche Eltern und Schulschwarm Johanna zur Freundin. Doch plötzlich bekommt die heile Welt Risse. In einer TV-Sendung über vermisste Personen erkennt Vincent sich auf dem Foto eines Kindes, das seit 14 Jahren spurlos verschwunden ist. Sollten die beiden Menschen, die er für seine Eltern hielt, etwa seine Entführer sein? Zusammen mit Johanna macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit – und begibt sich dadurch in tödliche Gefahr.

TrennstrichManchmal stolpern sie doch.

Konnte die Serie mich bisher durch wirklich gut gemachte Geschichten und deren atemlose Inszenierung – „Todgeweiht“ einmal ausgenommen – begeistern, so können auch die gewagtesten Experimentierfreudigkeiten ab und an in einer Implosion enden.

Er ist da: Der Erzähler. Kam MiS bisher sehr gut ohne ihn zurecht, so braucht die Geschichte um den Teenager „Vincent“ scheinbar dieses Hilfsmittel um vom Hörer verstanden zu werden. Mir erschloss sich diese Entscheidung nicht und Uve Teschner vermag genau das, was viele Erzähler in ihren Serien tun: Die Lebendigkeit von Erzählung und Inszenierung zu negieren.

Zwar ist die Geschichte vom Grundtenor her nicht wirklich temporeich und die Vorgänger hatten mehr Atemlosigkeit und Wendungen zu bieten, doch gerade aus diesem Grund wäre es für mich ratsamer gewesen den Erzähler nicht einzusetzen und sich eher auf einen inneren Monolog von „Vincent“ zu verlegen, welcher die Geschehnisse aus seiner Sicht „panisch“ kommentiert – nur so als Idee eines Hörers und nicht Machers.

Ansonsten ist nicht anders – gottseidank. Die Inszenierung von Konrad Dornfels und Christoph Piasecki kann einfach nicht anders als gut zu sein und das muss man ihr auch zum zehnten Mal hoch anrechnen.

Der Sprecherpool bedient sich erneut bekannter Stimmen und Neulingen, welche ihre Begabung erneut unter Beweis stellen können. Patrick Mölleken, welcher schon sehr positiv in „Team Undercover“ aufzufallen weiß, bekommt durch den Einsatz des Erzählers leider nicht die Möglichkeit noch mehr von seinem Talent zu zeigen, als er es eh schon tut. Der oben hypothetisch vorgeschlagene „innere Monolog“ von „Vincent“ wäre die Möglichkeit für ihn gewesen sich mal so richtig auszutoben. Neben ihm agieren Luisa Wietzorek, Annina Braunmiller (als Nicht-Bella), Thilo Schmitz, Claudia Urbschat-Mingues und eine Menge bekannte Namen mehr.

In der Hoffnung, das der Erzähler in den nächsten Folgen Hausverbot bekommt, bekommt diese Folge die mittlere Wertung, denn sie wirkte für mich eher altbacken, wie von anderen Serien gewohnt und lies die innovative Moderne und die frische Aktualität der Vorgänger schmerzlich vermissen…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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