05 – VX

NYPDead-05Richter Malone, genannt „Dirty Harry“ stirbt im Bett einer Hure. Tragisch und moralisch zu hinterfragen. Mehr nicht. Interessanter sind da schon die brutalen Morde an einer Baudezernentin und einer erfolgreichen Architektin. Mussten beide wegen des Großprojektes „Little Italy“ sterben? Und auch im Todesfall Malone tauchen plötzlich erhebliche Zweifel an der gestellten Erstdiagnose auf. Denn obwohl die Fälle nichts miteinander zu tun haben, führen die Spuren bei beiden nach Little Italy. Eine Spur, bei der selbst eine Leiche todbringender sein kann, als eine Kugel…

TrennstrichZwei Handlungsstränge sind besser als einer. Dieser Maxime hat sich die Serie NYPDead ja schon von Anfang an verschrieben und auch bisher sehr gut daran getan, wie auch in diesem Fall.

Wenn der erste Todesfall mit einer Szene beginnt in der Karen Schulz-Vobach als Prostituierte alles geben darf was man so akustisch erwarten möchte, so ist das für mich schon fast die halbe Miete – mal salopp ausgedrückt. Es gibt nur wenige Stimmen, welche so viel Sex verströmen wenn sie nur einatmen und Karen Schulz-Vobach gehört definitiv dazu. Ergänzt wird diese alles durch eine sich zu Tode erbrechenden Peter Groeger und alles ist zu 100% genau so wie ich es eben gerne habe.

Der zweite Handlungsstrang ist nicht so interessant und dient auch irgendwie nur dazu ein wenig Mafia und Co. in die Handlung mit einfließen zu lassen. Doch der Schluss, mit beiden Handlungsebenen zusammen, versöhnt fast jedes Manko dieses Hörspiel wieder.

Die Figuren des Hauptcastes agieren wieder mit gewohntem Sarkasmus und Spott für alles was um sie herum so geschieht. Perfekt von Wolfgang Condrus – als ewig angespannter Chef „Russel Owen“, Norman Matt – als flappsig lockerer „Kyle Naderson“ und Ghadah Al-Akel – der bei jeder Silbe die Arroganz von „Melissa Cavallero“ nur so von den Stimmbändern trieft. Auch Eberhard Prüter, Stefan Staudinger, Niels Clausnitzer und Co. sind nicht wirklich als schlecht in ihren Rollen zu bezeichnen.

Eigentlich alles perfekt, wenn nicht der selbe Knackpunkt erneut vorhanden wäre, wie er mit auch in Folge 4 b4reits ein wenig aufstieß. Nicht gegen üppige Musikuntermnalung, dies ist ja kein Radiohörspiel, doch hier wird leider ein wenig zu viel des Guten geboten. Die Spielszenen sind noch nicht wirklich beendet und hektischste Musik überfährt die Sprecher im Dialog so laut das man Probleme bekommt den Rest des Textes noch wirklich zu verstehen: Auch ist die Musik so dominant das man sich des Gefühls nicht erwehren kann das sie über die komplette Spielzeit hinweg aktiv ist, auch wenn dem nicht so ist. Hier wäre weniger und leiser viel mehr als bisher.

Story gut, Sprecher perfekt, Inszenierung leider zu viel Brimborium…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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