Peter Lundt’s zweiter Fall beginnt harmlos: Ein hanseatischer Geschäftsmann bittet ihn, seinen Sohn aufzuspüren. Der ist nach Familienstreitigkeiten verschwunden. Nun liegt sein Großvater im Sterben, und die Familie wünscht seine Rückkehr. Die Spur führt nach Hongkong. Mit Aussicht auf ein üppiges Honorar und die Gelegenheit, sich endlich ein neues Büro leisten zu können, macht sich der blinde Detektiv auf den Weg in den fernen Osten. von Stripperin Sally Vation, seiner Nicht-Beziehung, und den Flüchen seiner studentischen Ermittlungshilfskraft Anna Schmidt, die sich selbst schon mit im Flugzeug gesehen hatte. Aber Anna muss nun von zu Hause aus den Fall bearbeiten -und hat zusammen mit Kommissar Oliver Zornvogel bald alle Hände voll zu tun!
Hans Drachmann ist Lundts zweiter Klient. Der Zahntechniker bittet ihn seinen verschollenen Sohn zu finden. Einziger Hinweis ist ein Telefonatsmitschnitt auf dem der Sohn Drachmanns zu hören ist. Peter Lundt macht sich an die Arbeit und findet, mit ein wenig Hilfe, heraus das die Hintergrundgeräusche von einer U-Bahn-Station in Hong Kong stammen. Als er dies Drachmann mitteilt fleht dieser ihn an nach Hong Kong zu fliegen um seinen Sohn zu finden und zurück zu bringen. Nachdem er er Lundt einen Scheck über Fünfzehntausend Euro in die Hand gedrückt hat, übernimmt der blinde Ermittler auch diese Aufgabe. Jedoch fliegt er nicht zusammen mit Anna dorthin, sondern nimmt die Stripperin Sally Vation mit, welche Lundt immer noch versucht für sich zu gewinnen – und besonders weil sie in ein paar Tagen Geburtstag hat. In Hong Kong erwartet Peter Lundt jedoch nicht nur Drachmanns Sohn.
Beim zweiten Fall des blinden Detektivs ist der eigentliche Auftrag eher Nebensache. Das vorherige Leben des Peter Lundt wird etwas mehr ausgeleuchtet und man bekommt Einblick in den Lundt, wie er vor dem Unfall, welcher zu seiner Erblindung führte, war. Lundts Umgang mit seiner Behinderung wird noch etwas eindringlicher geschildert, insbesondere auch dadurch das Lundt sich immer mehr für die Aufgabe des Privatschnüfflers rüsten will indem er seine restlichen Sinne gezielt schult und schärfer macht. Doch auch der Umstand das er fast hilflos ist, wenn er sich ohne Anna oder sonstige Hilfe auf fremdem Territorium beweisen muss, wird nicht umgangen.
Die akustische Umsetzung der Umgebung ist so gut gelungen, das man meint man wäre selbst in den Straßen von Hong Kong unterwegs. Da sitzt jedes Geräusch genau da wo es sitzen soll und man bekommt ein ungefähres Bild davon wie ein solcher Großstadtmoloch auf einen blinden Menschen wirken muss. Auch kann die Easy-Listening-Musk wieder begeistern. Beide Dinge zusammen machen die Lundt-Hörspiele zu einem sehr gut miterlebbaren Hörerlebnis.
Die Sprecher sind alle wieder mit vollem Einsatz dabei. Mark Bremer bekommt diesmal die Möglichkeit „Peter Lundt“ ein paar Gefühlsfacetten hinzufügen zu können, da Lundt diesmal eher wütend und verzweifelt daher kommt und an der scheinbar so selbstsicheren Schale gekratzt wird. Angela Quast hat diesmal als „Sally Vation“ etwas mehr Auftritte und diese bewältigt sie mit Bravour. Auch der von ihr gesungene Song – und ich vermute das sie ihn selbst interpretiert hat – kann sich hören lassen. Elena Wilms ist als „Anna Schmidt“ stimmlich wieder so selbstbewusst und sexy wie vorher auch und Tetje Mierendorf gibt auch beim zweiten Mal eine sehr glaubhaften „Oliver Zornvogel“ ab, welcher auch mal mit etwa mehr Emotionen spielen darf.
Auch der zweite Fall des blinden Privatermittlers kann sich hören lassen ohne das es Ausrutscher gibt. Etwas mehr Spannung als beim keuchenden Karpfen und kein Qualitätsabfall zu bemerken…
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