Peter Lundt hasst Weihnachten leidenschaftlich! Und nun wird der Detektiv von einer Klientin ausgerechnet damit beauftragt, den Weihnachtsmann zu suchen. Was wie ein übler Scherz beginnt, entwickelt sich bald zu Lundts mysteriösestem Fall. Auf dem Lübecker Weihnachtsmarkt ereignen sich Dinge, die über das natürliche Maß an Weihnachtsirrsinn weit hinausgehen. Dabei spielt ein als Weihnachtsmann maskierter Unbekannter eine geheimnisvolle Rolle. Was für ein Ziel verfolgt der Rote Rächer, der Verbrecher in die Flucht schlägt, Skinheads verprügelt und Kinderwünsche auf ganz eigene Art erfüllt? Lundts Ermittlungen führen mitten ins Herz der Weihnacht -und enden an einem Heiligen Abend, den so schnell keiner vergessen wird.
Wer wünscht sich nicht das es einen Menschen, oder ein Wesen, gibt das die ganzen üblen Dinge der Welt zum Gute richten kann? Die Besucher des Lübecker Weihnachtsmarktes erleben diesmal etwas an da eigentlich nur noch Kinder glauben: Der Weihnachtsmann erfüllt ihre Wünsche. Ein kleiner Junge erzählt einem Weihnachtsmann des Marktes seinen größten Wunsch. Er wünsche sich das sein Stiefvater sein Mutter nicht mehr schlagen möge. Am gleichen Abend noch geschieht das Wunder. Ein Mann taucht bei der Familie auf, schlägt den Schläger zusammen und gibt ihm Zeit bis zum heiligen Abend die Familie zu verlassen. Und solche positiven Ereignisse häufen sich. Überfälle werden verhindert ohne das man dem Helfer danken kann und so kommt es das eine Klientin Peter Lundt damit beauftragt den Helfer zu finden um ihn danke zu können. Doch steckt hinter der ganzen Sache mehr als der blinde Detektiv vermuten kann.
In dieser Folge ist der wirkliche Bösewicht eher Nebensache und wird auch erst ganz am Ende als eine Art „Trumpfkarte“ ausgespielt. Mann hätte ihn auch genau so gut weg lassen können, doch vermute ich das man sich dann schwer getan hätte diese Folge als Krimi zu bezeichnen. Lundt hat zwar auch einen Fall zu klären, doch steht hier eher das Privatleben des Detektivs und sein soziales Umfeld im Vordergrund und der eigentliche Fall wird nur nebenbei abgehandelt.
Zwar spielt die Figur des „rächenden Weihnachtsmannes“ eine zentrale Rolle, aber die Auswirkungen welche er auf Lundt und Schmidt hat sind eher im gefühlstechnischen Bereich angesiedelt. Etwas ernster geht es denn auch in dieser Folge zu und der Humor der Folge ist nicht ganz so überschwenglich wie in den Vorgängern. Das sarkastische Geplänkel zwischen den Figuren Lundt und Schmidt ist nach wie vor vorhanden, doch hält es sich diesmal in recht engen Grenzen.
Die Sprecher der vier Hauptrollen leisten wieder genau das was sie bisher auch gemacht haben – einen guten Job. Besonders erfreulich fand ich den Auftritt von Synchron- und Schauspielurgestein Wolfgang Völz in der Rolle des „Rupert Becker“. Seine Stimme passt zu der Rolle des seltsamen Weihnachtsmannes wie ein Deckel auf einen Topf. Auch wenn man sofort hinter die ganze Handlung steigt, da Völz seine Stimme nicht verstellt, ist eine Freude ihm beim Spiel mit den anderen Rollen zuzuhören.
Auch die Inszenierung kann sich wieder hören lassen. Einzig und alleine die Verfolgungsjagd, welche Anna hinlegen muss, ist von der Geräuschuntermalung her etwas spartanisch ausgefallen. Ein paar Laufgeräusche mehr und etwas mehr stimmliches außer-Atem-sein hätten die Szene realistischer wirken lassen. Über die Musik brauche ich kaum noch ein Wort zu verlieren. Die ruhige Jazzuntermalung gibt dem ganzen erneut eine zusätzlich atmosphärische Note.
Auch wenn Lundt Weihnachten hasst, diese Folge muss man lieben…
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