Desmond Hayes nimmt endgültig Abschied von der Bühne. Und dafür hat er etwas Besonderes geplant: Um sein Londoner Publikum noch einmal zu begeistern will er auf dem vollendetsten Instrument spielen, das die Musikwelt kennt: Einer Stradivari. Den Transport von Birmingham nach London übernimmt kein anderer als Kurier Preston Aberdeen. Es winkt leichtverdientes Geld für einen simplen Job. Denn was ist schon dabei, eine Geige abzuliefern? Auch, wenn sie für 110.000 Pfund Sterling versichert ist. Preston ist sich seiner Sache ganz sicher. Aber 140 Meilen können verdammt lang werden. Besonders, wenn man einen exzentrischen Musiker im Schlepptau hat.
Es kann doch nicht so problematisch sein eine Geige zu transportieren? Zumindest sagt sich Preston Aberdeen dies und soll eines besseren belehrt werden. Und ich auch.
Hatte ich nach der ersten Folge eine recht hohe Erwartungshaltung an den zweiten Teil, so wurde ich doch ein wenig in meiner Begeisterung für diese Serie gebremmst. Zumindest sieht sich die Produktion als fortlaufende Serie, wie es nicht viel etwas ruhigere Krimiserien tun, denn es wird noch einmal auf ein paar Ereignisse mit dem „giftigsten Tier der Welt“ eingegangen. Zumindest bekommt man so einen Bezug zum Vorgänger, doch nicht alle Kurieraufträge können so interessant sein wie der Erste.
Ich möchte nicht von gähnender Langeweile sprechen, aber ich habe mich immer wieder gefragt was das denn nun wirklich darstellen soll. Preston und Sarah sind mehr damit beschäftigt die Marotten von Desmond Hayes zu erdulden und dem alten Herren in seiner Spleenigkeit unterstützend zu Willen zu sein. Dies ist nicht nur strapaziös für Prestons Gemüt, welcher immer wieder irgendwie nachgibt um seinen Auftrag irgendwie erledigen zu können, es ging auch mir nach der ersten CD leicht auf die Nerven.
Spannung wollte bei mir nicht so richtig aufkommen und interessant fand ich die Geschichte auch nicht wirklich. Um endlich auf den Punkt zu kommen, benötigt alles viel zu lange. Die neuen Charaktere, besonders Mr. Hayes, werden etwas zu tiefgründig abgetastet und dem Zuhörer vorgestellt. Da hätte eine kürzere Erklärung des recht unumgänglichen Quenglers vollkommen ausgereicht.
Gesprochen wird der Nerver „Haynes“ von Michael Habeck, welcher seine Rolle mit Bravour abliefert und so geschickt darstellt, das man ihm alles sofort aus der Hand frisst. Mit ruhiger Tonalge, aber dennoch extrem eindringlich fordernd, gibt er dem seltsamen Kauz Profil und Neurose zusammen.
So perfekt wie Habeck die Rolle spielt, so große Probleme hatte ich mit der Darbietung von Fritz von Hardenberg. Nach einer guten Leistung im ersten Teil, rutscht er hier wieder fast vollständig in die Monotonie ab welche ich von ihm bisher schon zu oft erlebt habe. Viele Sätze tröpfeln im fast selben Fluss dahin und ergeben nur langsam Sinn, da sie eher zu schleppend und zu behäbig gesprochen werden als das sie wirklich in eine Unterhaltung (besonders schlimm ist das Telefonat zwischen Preston und Mr. Barkley) welche lebendig wirken sollte passen. Dies mutete gerade nach der brauchbaren Leistung vorher recht seltsam und erstaunlich an.
Die Inszenierung ist ok. Sound und Musik sind passend genug um die Atmosphäre der gedachten dreißiger Jahre aufleben zu lassen. Dagmar Dempes Rolle ist überdreht genug das sie mit einer Menge Overacting glänzen kann welches dann auch noch passt, Nils Clausnitzer über jeden Zweifel erhaben und auch sonst war bei den Sprecher der Rest gut hörbar.
Eine zu behäbige Geschichte, eine nicht gerade gut aufgelegter Hauptsprecher und auch sonst nicht mit der ersten Folge qualitativ zu vergleichen…
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