Ein Auftrag, wie man ihn nicht alle Tage bekommt: Kurier Preston Aberdeen lässt sich zu einer gefährlichen Mission überreden. Er soll einen außerordentlich wichtigen Briefumschlag so schnell es nur geht an Bord des Luftschiffes „Graf Zeppelin / LZ 127“ bringen. Brisanter Inhalt: Der sofortige Abbruch-Code für einen vom Geheimdienst beauftragten Killer. Schafft Preston es nicht, das Couvert rechtzeitig zuzustellen, wird eine unschuldige Person auf LZ 127 sterben. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht einmal Prestons Auftraggeber das Gesicht des Killers kennen. Und außerdem befindet sich das Luftschiff bereits auf seiner Fahrt zu einem der herrlichsten Plätze der Welt – Ägypten. Aber Preston wäre nicht der beste Kurier Englands, wenn er sich davon abhalten ließe. Dass ihn an Bord noch weit unangenehmere Überraschungen erwarten, davon hat er ja keine Ahnung.
„Sie wollen den besten, nehmen sie Preston!“ – das mag sich gereimt zwar erzwungen fast schon beißen, doch in diesem Fall hat die selbst gemachte Werbung sogar recht.
Alleine schon der Umstand das sich Preston zu Beginn des Hörspiels ein neues Auto ansieht und sich einen Kauf überlegt, zeigt das der Kurierdienst gut zu laufen scheint. Auch wird auf vergangene Aufträge eingegangen, doch nicht auf den aus Folge Zwei, als würde sich der Kurier dessen schämen, weil er langweilig war.
Die dritte Folge vermag es sich in Punkto Action, Spannung und hohem Unterhaltungswert noch vor die erste Folge, in der Bewertungsskala, zu setzen. Der Killer ist zwar schon recht schnell (relativ) klar, da er sich ja dort verstecken muss wo er nicht vermutet wird, doch schafft es Andreas Masuth immer wieder Zweifel zu sähen, ob man den nun mit seiner Vermutung richtig liegt oder nicht.
So entwickelt sich alles recht schnell zu einem etwas rasanteren Abenteuer hin, als die fast schon gnadenlos langatmige Zugfahrt der letzten Geschichte. Dies mag auch an der recht kurzen Spielzeit liegen und eine CD weniger erweist sich hier als sehr gute Wahl und auch für den Hörer als „viel mehr“.
Selbst Fritz von Hardenberg ist aus dem Tief der letzten Folge heraus. Er hört sich wieder so an wie ich eine Weiterführung der Rollenqualität nach der ersten Folge erhofft hatte. Lebendig – wenn auch ein bisschen steif was aber gut zum Charakter und der damaligen Zeit passt – besteht er das Abenteuer. Dagmar Dempe glänzt durch eine kurze Rolle und ihre Kollegen Philipp Brammer, Joachim Hansen, Michael Brennecke, Sandra Schwittau und Daniela Hoffmann wissen was sie da tun.
Einziger Negativpunkt, in dieser ebenfalls wieder gut mit Sound und Musik inszenierten Folgen, ist der Umstand das man so langsam mit gewissen Rollen und deren Sprecher durcheinander gerät. Auch wenn er über jeden Zweifel erhaben ist, so ist Nils Clausnitzer doch nicht wirklich eine Stimme die man schnell vergisst und er ist nicht wirklich in der Lage, außer in der kurzen zusätzlichen Nebenrolle in Folge Zwei, sich so zu verstellen das man ihn nicht mehr erkennt. Folge 1 – Forrester, Folge 2 – Barclay, Folge 3 – Forrester…da kann man schon einmal durcheinander geraten. Das gleiche Schicksal erleidet hier Michael Habeck, da er in Folge Zwei noch eine große Rolle hatte und somit auch nicht wirklich pausieren konnte.
Aber diesen negativen Umstand einmal ausgeklammert, ist diese Folge die bisher beste und konnte mich mit kurzweiliger Unterhaltung davon überzeugen das die Kurierdienste doch ein spannendes Leben haben müssen – zumindest vor fast 80 Jahren…
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