Torre Gerret holt zum großen Schlag aus! Es gelingt ihm, das perfekte Faustpfand gegen den Meister des Übersinnlichen in seine Gewalt zu bringen, und er stellt Zamorra ein grausames Ultimatum! Währenddessen ereignen sich seltsame Dinge in der Ruine von Spooky-Castle: Don Cristoferos Diener findet ein geheimnisvolles Schwert…Das Schwert des Vampirs!
Der erste große Ausflug des Professors in die akustische Welt der Hörspiele nähert sich dem Ende, zumindest dem Ende des Vierteilers. Doch ist die Geschwindigkeit immer noch sehr niedrig und sicher nicht im Stile seines literarischen Kollegen vom Scotland Yard. Zwar findet man zwischendurch mal ein paar hektischere Momente, doch ist der Grundtenor dieser Folge ebenso vorbereitend und ruhig wie bisher.
So ist auch diese Folge sicher nicht gerade ein Ausbund an Action und Explosionen, doch werden so langsam die ganzen Hintergründe etwas klarer, soweit man bei einer Serie die auf dem Reiz der Fortsetzung basiert von „Klarheit“ reden kann, und man arbeitet sich langsam auf ein großes Finale des Vierteilers hin, welches ich mir vom „Stierdämon“ erhoffe.
Eine komplett eigenständige Geschichtengalaxis zum Leben zu erwecken, die zum Zeitpunkt der ersten vertonten Story schon 500 Abenteuer hinter sich hat und dementsprechend gefestigt ist, ist sicher eine große Herausforderung. Doch wird sie bisher gut gemeistert. Die meisten Dinge sind recht verständlich dargestellt und so kann man sich auch als Nichtkenner der Romanheftserie ein gutes Bild über das Zamorraversum machen und sich darin zurecht finden.
Auch im dritten Teil machte mir die Aussprache der schottischen Namen immer noch Probleme. Es ist gewöhnungsbedürftig ein Wort zu sehen das geschrieben „Llewellyn“ zu lesen ist, sich gesprochen aber anhört wie „Chewwechemm“. Herzhaft lachen musste ich als der Diener von Don Cristofero Fuegeo del Zamora y Montego seinen „Gebieter“ gemurmelt als „Arsch“ bezeichnet. Und gerade mir besagtem „Cristophero“ hatte ich am Anfang so meine Probleme. Er wird einfach so ins Geschehen hinein geworfen und erklärt sich erst später, was mich doch ein wenig verwirrte.
Erfrischend ist es das Henry König immer noch sehr gebremmst als Erzähler agiert und das Overacting des ersten Teils komplett vergessen ist. Erneut hat man auf eine große Schar an bekannten Sprechernamen und Stimmen gesetzt. Der Wechsel von Ghada al Akel zu Christine Pappert, in der Rolle der Nicole Duval, erweist sich erneut als eine gute Entscheidung. Gerade da ihr Part hier etwas größer ist und Christine Pappert einfach besser in der Rolle wirkt und stimmlich nicht so arrogant herüber kommt wie ihre Vorgängerin. Andreas von der Meeden ist in Rollen wie der Butlers „William“ stets genau recht am Platz. Recht britisch mit einem Schuss Aristokratie belebt er die Rolle so steif wie möglich und somit so überzeugend wie nötig. Gerhart Hinze gibt dem Professor die nötige Ernsthaftigkeit, ohne jedoch den Schalk des Charakters komplett außer Acht zu lassen. Der „Gnom“ ist von Hennes Bender wirklich vortrefflich intoniert und man muss einfach ein wenig schmunzeln, bei der Darstellung des recht dreisten Gesellen.
Weniger gefallen hat mir dagegen Horst Arenthold als „Don Cristofero Fuegeo del Zamora y Montego“. Sicher soll der Charakter etwas steif und unbeweglich daher kommen, aber irgendwie wirkte er zu übertrieben steif und somit auch nicht wirklich glaubhaft. Doch ist er der einzige Ausrutscher in der Sprecheriege denn Leute wie Annabelle Krieg, Martin Sabel, Marion von Stengel, Tetje Mierendorf und Reent Reins wissen schon genau was von ihnen gefordert wird und können das zumeist auch erfüllen, wenn die Regie stimmt.
Und die stimmt auch was die dazugehörenden Geräusche und Musikstücke angeht. Nicht zu viel und auch definitiv nicht zu wenig wird hier angeboten. Die Sprecher versinken nicht in der Musik oder den Geräuschen, sondern die Abmischung stimmt so genau das alles genau so laut ist wie man es braucht um allem gleichermaßen gut folgen zu können.
Weiterhin eher gemächlich, aber nicht wirklich langatmig oder gar fade. Dieser Geisterjäger kommt bisher auch ganz gut ohne zu pompöse Inszenierung aus. Doch erhoffe ich mir vom Finale mal einen großen Knall…
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