Es geschah vor nicht all zu langer Zeit das sich in Großbritannien, zwischen den kleinen Städten Fraserburgh und Peterhead, an der nordöstlichen Küste Schottlands, auf einem Schloss recht mysteriöse Phänomene ereigneten. So zumindest berichteten es die zwei Elektriker, Bob McDuff und Nick Giles. Es begann alles an einem verregneten Novembertag.
Wer sich ein wenig in den alten schwarz/weiß Gruselfilmen der vierziger Jahre auskennt, der wird hier ein paar alte Bekannte wiedertreffen. Bob McDuff und Nick Giles sind, ein wenig ausgeschmückt und auf einen anderen Kontinent versetzt, nichts anderes als eine Hommage an die amerikanischen Komiker Bud Abbott und Lou Costello. Beide trafen damals in einem ihrer Filme, „Abbott und Costello treffen Frankenstein“ (Abbott and Costello Meet Frankenstein, USA 1948), auf die damals populärsten klassischen Universal-Gruselmonster des Films – Dracula, den Wolfsmensch und das Frankenstein-Monster.
Dieser Art von Humor und dem Geist dieses Films scheint sich „Frankensteins Erbe“ verschrieben zu haben. So sollte man dann auch keinen wirklich tiefgehenden Grusel erwarten sondern eher eine Verbeugung vor einem der bekanntesten Gruselmonster der Weltliteratur. „Mr. Big“ ist nichts anderes als eine Hommage an Shelleys Monster, auch wenn ihm die Dramatik und Tragik des geschundenen Wesens völlig fehlt. Doch kann man auch mit ein wenig Humor und Sarkasmus an die Geschichte heran gehen und so eine ganz eigene Variante des Themas schaffen.
Jörg Stuttman ist mir eher unbekannt, zumindest was den Namen angeht, doch muss er sich vor seinem Kollegen Helmut Krauss nicht verstecken, da er im Zusammenspiel mit ihm eine sehr gute Figur macht. Beide Sprecher beleben die Handwerker „Bob McDuff“ (Helmut Krauss) und „Nick Giles“ (Jörg Stuttmann) mit der nötigen Ernsthaftigkeit um als skurile Charaktere zu überzeugen und nicht wie comedyhaft überzogene Zerrbilder zu wirken. Wolfgang Strauss ist ein recht passables Monster, wobei er ebenfalls darauf geachtet hat nicht zu „lustig“ zu erscheinen. Auch Olaf Weißenberg (Dr. Sinistro), Ingo Albrecht (Mr. Stone) und David Russel (Homumkulus Futura) sind keine wirklichen Fehlbesetzung des jeweiligen Charakters.
Die Inszenierung ist wie immer sehr ausführlich und atmosphärisch geraten. Effekte und Musik geben das ihre dazu um die Stimmung des Treibens auf der CD zu unterstützen und die Atmosphäre zu halten.
Etwas humorig angehauchter Gruselspaß der sich selbst nicht ganz so ernst nimmt und somit gute Unterhaltung bietet…
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