In Norddeutschland ist gefälschte Sportbekleidung aufgetaucht. Die Hamburger Kriminalhauptkommissarin Bettina Breuer und ihr Team im Dezernat Organisierte Kriminalität setzen alle Hebel in Bewegung. Auch der V-Mann Jac Garthmann, hauptberuflich Musiker, wird aktiviert. Während seines Auftritts als Ein-Mann-Kapelle bei einer Sportclubfeier wird er auf Horst Ehlers aufmerksam. Obgleich dessen Sportartikelgeschäft kaum mehr frequentiert wird, der Umsatz gleich null ist und der Konkurs droht, ist dieser guter Dinge. Kurze Zeit später wird Ehlers tot aus dem Hamburger Hafenbecken geborgen.
Alles beginnt auf dem Fest eines Kleinfussballvereins. Jac Gartmann, ein V-Mann des LKA Hamburg, spielt dort mit seiner Orgel auf um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Auch wenn er sich mehr schlecht als recht mit seiner Orgelei durchs Leben laviert, so hat er noch einen Nebenverdienst der ungewöhnlichen Art. Als es um Produktplagiaterie geht wird er von Kommissarin Bettina Breuer als V-Mann reaktiviert.
Gartmann stößt bei seinen Ermittlungen auf den Sportartikelhändler Horst Ehlers, welchen er schon auf den Feier des Kleinfussballclubs kennen gelernt hat. Als er in dessen Geschäft herumschnüffelt verhält sich Ehlers sehr seltsam und lässt die Bemerkung fallen das die Ware “schnell raus“ müsse. Später erfährt Gartmann das Ehlers sein Geschäft wird schließen müssen, da die Kunden ausbleiben. Es scheint so als habe Ehlers Kontakte zur Russenmafia und plant gemeinsam mit denen durch Plagiate wieder zurück ins Geschäft kommen. Gartmann hängt sich dran.
Sehr locker geht es hier zu. Man sagt ja den Norddeutschen ohnehin nach sehr locker zu sein und schon einmal gerne die Fünfe gerade sein zu lassen und das bekommt man hier auch zu hören. Die Dialoge gehen locker und flockig von der Hand, oder besser: von der Stimme der Sprecher, und das ganze Setting wirkt ungezwungen und recht realistisch.
Auch wenn ich in der vorherigen Folge den starken Akzent des Baden-Würtemberg-Team bemängelt habe, so wird hier auch viel mit Akzent gesprochen, doch ist dieser gut zu verstehen und man snakt auch kein Platt. Auch sind die Charaktere lebendig und nicht zu durchgedreht. Man hat versucht sich hier an einer Art Otto-Normalverbraucher-Ermittlerteam zu betätigen, was auch gut geklappt hat. Die Zusammenarbeit von Gartmann und der Kommissarin Breuer ist sehr distanziert, doch könnte sich daraus ein recht interessantes Team entwickeln das mit etwas anderen Fällen punkten könnte. Auch fand ich die Idee einen Pianisten, welcher mit seiner Band tingelt, optimal um als V-Mann überall und nirgends gleichzeitig sein zu können und ungebunden zu sein für neue Aufträge.
Martin Reinke, als Jac Gartmann, wirkt durch sein recht helle aber dennoch raue Stimmlage recht authentisch als Barpianist der durch die Provinzen tingelt und ein Geheimnis hat. Sandra Borgmann steht ihrem Kollegen in Punkto rauer Stimme in nichts Nacht und schafft es spielend leicht die „Frau auf die Männer fliegen“ auch akustisch hin zu bekommen. Der Rest des Cast kann sich ebenfalls gut hören lasen und ist mit Namen wie Ohnesorg-Urgestein Edgar Bessen bestückt.
Die Inszenierung ist so wie man es von einem neueren Radiohörspiel gewohnt ist. Die Geräusche sind gut und wirken real doch die Musikuntermalung ist recht gewöhnungsbedürftig weil sie zumeist nur aus Klangcollagen besteht und sich nur ganz selten mal „normale“ Stücke zwischen die Dialoge verirren.
Nach zwei etwas schlechteren Anfängen hier ein interessante Teamidee mit der sich sicher noch viel wird machen lassen…
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