Die Schwarzen Raumer ziehen durch das Weltall. Sie kennen offenbar nur ein Ziel: Vernichtung! Dem Außerirdischen Arn Borul gelingt die Flucht von seinem Heimatplaneten Moran, er landet auf Terra. Dort steckt die Raumfahrt noch in den Kinderschuhen. Doch gemeinsam mit Borul schaffen die Terraner das Unmögliche. Der neuentwickelte Forschungsraumer Promet startet unter dem Kommando von Peet Orell ins All. Das große Abenteuer beginnt.
Tatataram, tateram, tateram, Bonanza…
Reiten wir einmal auf den Hof und fragen uns zuerst was überhaupt „Raumschiff Promet“ ist. Laut Uwe Weiher vom Zauberspiegel geht das so:
„Die Serie erschien zwischen 1972 und 1974, es gab 65 Bände, von denen aber nur 51 zur Serie gehörten. Die Idee zur Serie stammte von Kurt Brand, der auch schon Ren Dhark konzipiert hatte. Weitere wichtige Autoren waren Hermann Peters (Staff Caine, Bert Stranger) und Hans Peschke. Einige wenige Bände steuerten auch noch Gisela Friebel (G.S. Friebel), Gudrun und Karl Voigt (Georg P. Gray), Peter Krämer (P.T. Hooker) und Ronald M. Hahn (I.S. Osten) bei.„
Später erschien dann eine Buchausgabe bei Blitz-Verlag, welcher die Abenteuer auch in diversen anderen Buchreihen mehr schlecht als recht melkend fortsetzte und man sollte auch die erbärmlich umgesetzte Hörbuchreihe „Titan Sternenabenteuer“ nicht vergessen, welche für mich die Todesspritze dieses Franchises bedeutete.
Nun erscheint neuerdings in eben selbem Blitz Verlag eine Taschenbuch-Reihe welche die Abenteuer von Arn Borul und Co. neu aufrollt und deren Cover und erster Autor, namentlich Christian Montillon – ein Autor der Perry Rhodan Serie, eine werkgetreue Umsetzung eines Updates suggerieren. Die Autoren der nachfolgenden Romane sind mir vollkommen unbekannt, doch habe ich nicht vor die Bücher zu lesen, sondern mir evtl. die Hörspielumsetzung hiervon zu kaufen.
Doch beginnt alles mit dem ersten Schritt, hier also mit der Folge „Aufbruch, Episode 01: Geboren in der Dunkelheit“.
Lassen wir einmal die üblichen winterzeitlichen „Wir sind so toll, wir leuchten im Dunkeln“-Selbstbeweihräucherungen des Booklets vollkommen links liegen – auch wenn sie amüsant zu lesen sind – und befassen uns mit dem Sprechercast, welcher sich recht üppig und eindrucksvoll liest.
Erzähler Florian Seigerschmidt ist mir vollkommen unbekannt, bewältigt aber den Löwenanteil – doch dazu später mehr. Sascha Rotermund führt die Liste der bekannten Namen und Stimmen an, welche sich um Peter Gröger, Tom Jacobs, David Riedel, Bert Stevens und Dirk Hardegen erweitern läßt.
Der nachfolgende Reigen an „sagt mir jetzt nichts“, namentlich Thorsten Schneider, Johannes Fischer-Barnicol, Daniel Montoya, Markus Pfeiffer, Constantin von Jascheroff, Corinna Dorenkamp, Magdalena Schmitz und Brigitte Carlsen, erledigt seinen Job genau so professionell wie die vorher erwähnten Schwergewichte.
Sprechercast = perfekt! Check!
Die Story jedoch knuspert und knaspert sich teilweise einen zurecht, das es schwer ist sich nicht den Kopfhörer vor Verwunderung vom Kopfe rutschen zu lassen. Der Oberspezi des Führers der Restmoraner ist nicht in der Lage herauszufinden um was es sich bei dem Begriff „Schedo“ handelt? Weder durch Recherche noch durch Erzählungen alter Moraner? Ah, ja, ok, die Moraner sind nicht wirklich sozial gesellig, aber trotzdem ist die Überraschung von Arn Borul ein wenig zu an den Haaren herbei gezogen.
Story an sich = geht so, mit viel Mut zur logischen Lücke! Check!
Die Inszenierung ist auch gut gelungen, doch irgendwie hat man die Abmischung mächtig in den Sand gesetzt. Ich höre gewöhnlich digital – heißt, das ich mir die CD digitalisiere, auf´s Tablet packe und dann dort höre – und trotz mehrfacher Digitalisierung in diversen Programmen ist es mir nicht gelungen die Tonunterschiede zwischen den einzelnen Tracks auszugleichen. Mal lauter, mal leiser, mal dumpfer, mal heller – so begrüßt einen fast jeder Track individuell. Selbst über die Lautsprecher der Anlage sind die Unterschiede deutlich zu hören. Vielleicht ist meine CD defekt… ?
Inszenierung = Top! Tonqualität = Flopp! Check!
Was fehlt noch? Richtig = das Hörfeeling!
Zuerst einmal fällt mir auf das sich die Produktion selbst als „Kult Reloaded“ bezeichnet. Da es bisher noch keine Hörspiele vom Promet gegeben hat, ist nichts wirklich reloaded, somit auch kein Kult und die Hörbuchserie zu reloaden wäre so sinnvoll wie ein Interview mit sich selbst zu führen… Der musste sein!
Hörspiel trifft auch nur bedingt zu, denn der Erzähler Florian Seigerschmidt bestreitet 2/3 der Produktion alleine, begleitet von Musik und Effekten. Inszenierte Lesung mit mehreren Sprechern in verteilten und zugewiesenen Rollen – das würde es treffen, Hörspiel leider nicht. Da müsste noch ein wenig mehr Tratritrullalla hinzugefügt werden um alles lebendiger zu machen. Das man so etwas kann, beweist „Die schwarze Fledermaus“, denn DAS ist ein Hörspiel – Promet nicht.
Auch hätte man vielleicht beide Episoden des „Aufbruch“ gemeinsam veröffentlichen sollen, denn der hier abgelieferte Koitus Interruptus Akustiki macht keinen Sinn bei einer neuen Serie die erst einmal Boden und Fandom entwickeln muss.
Fa und zit: Sprecher gut, Mucke gut, Inszenierung gut, Story geht so, Abmischung mies, Coverinterview lächerlich… Ich werde es weiter verfolgen, das Raumschiff, das prometige…
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