Sind die Erkenntnisse der bizarren Experimente der okkulten Orden des 19. Jahrhunderts von den Nationalsozialisten aufgegriffen und in fortführende Forschungen vom amerikanischen CIA eingeflossen? Ein Nachfahre von Adam Salton wird diese Frage unter Einsatz seines Seelenheils beantworten, als er in die Psychiatrische Klinik des Dr. Cameron eingewiesen wird.
“Es ist die Reise, nicht das Ziel…“
So möchte ich diesen Satz auch diesmal wieder zitieren. Doch ist diese Reise wohl die verzweigteste, welche ich jemals in einem Hörspiel zu hören bekommen habe. Diejenigen welche sich über zu viel Komplexität bei einem gewissen Mr. Burns bemängeln, scheinen sich bisher noch keinen Blick in die schwarze Sonne gegönnt zu haben.
Ich habe es aufgegeben ein Gesamtbild in der ganzen Geschichte zu suchen. Es gibt ein solches, das ist klar, doch lässt sich Autor und Produzent/Regisseur Günter Merlau erneut noch nicht zu viel in die Karten sehen und hält den Hörer an der kurzen Leine.
Neue Spielfiguren werden in die Runde geworfen und neue Aufgaben wie Spielebenen werden angeboten. Auch wenn alles im großen Ganzen noch nicht wirklich einen Zusammenhang ergibt, denn jeder der Handlungsstränge kann auf die ein oder andere Weise sicher bald als „logisch“ oder „Phantasie“ erklärt werden, so macht das zuhören doch einen diebischen Spaß.
Die Erzählstrukturen wechseln in genau so wilder Reihenfolge wie die Zeitebenen und jede hat ihren eigene Flair. Es wird das Grauen des Holocaust genau so dargestellt wie man ihn haben „möchte“ – kalt, brutal und menschenverachtend – die Geschichte von Adam und Nathaniel dagegen wird eher mit dem Weichzeichner dargestellt – voller Freundschaft und Sorge für den anderen. Dieses Inszenierungskaleidoskop ließe sich beliebig weiter fort- und ausführen.
In den sehr ausführlich dargestellt und abgemischten Klangwelten bewegen sich die altbekannten Stimmen von Christian Stark, Harald Halgardt, Reinhildt Schneider und Co. mit gewohnter Präzision. Besonders erfreulich ist etwas größere Rolle von Peter Woy, welcher meiner Meinung nach immer noch zu wenig im Medium Hörspiel zu hören ist. Mit über 20 Sprechern wird der Cast immer umfangreicher, da ja immer mehr Story hinzukommt.
Auch die neunte Folge der Serie gibt nur wenige Antworten, wirft aber trotzdem neue Fragen auf und scheint vom Ende der Story noch recht weit entfernt zu sein. Da noch drei Folgen bis zum Ende alles Dinge zu erwarten sind, bleibt es weiterhin spannend wie sich nun alles auflösen wird.
Nun finde ich es schwer hier von komplett kurzweiliger Unterhaltung zu sprechen, denn das wird sie nicht für jeden sein. Hörer mit Durchhaltevermögen werden sich hier zurecht finden, Hörer die auch mal auf Antworten warten und sich so lange an den gut gemachten Inszenierung erfreuen auch – wer jedoch Antworten sucht, der ist hier noch fehl am Platz.
Die Story baut sich weiter auf und das Finale ist noch gefühlt recht weit entfernt…
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