02 – Das Triumvirat hext

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Kurz vor der Walpurgisnacht verschwindet aus einem kleinen Ort die seltsame Alte, die ihre Rente durch den Verkauf von selbstgebundenen Reisigbesen aufbessert und sich auch sonst höchst sonderbar verhält. Daß sie sich zur Hexennacht zum Brocken begeben haben könnte, ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber bei weitem nicht die unglaublichste Erklärung, die im Laufe der Ermittlungen zu Tisch verlautbart wird. So trifft sich das Triumvirat, bestehend aus drei pfiffigen Pensionären, erneut zum Skatspiel und versucht Licht in die nebulöse Angelegenheit zu bringen. Der Pfarrer, der Arzt und der Oberst witzeln solange herum, bis sie das mysteriöse Verschwinden der Hexe Rosamunde erklären können.

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„Es kann nur einen geben“ – der Spruch ist altbekannt.

Doch hier müßte es heißen: „Es kann nur eines geben!“ – nämlich nur ein „Triumvirat“. Wen etwas Erfolg hat so wird es multipliziert, das ist der Gang der Dinge. Was bei einem Buch recht einfach möglich ist, gestaltet sich jedoch bei optischen und akustischen Medien recht schwierig. Schauspieler und Sprecher sterbe und die Rollen müssen neu besetzt werden. Das kann ab und an auch gut gelingen, doch ist es sehr problematisch wenn man gegen ein fast übermächtiges Erbe antreten muß.

Gegen solch ein „Erbe“ traten Peter Fricke, Gert Haucke und Dietmar Mues an – und sie verloren – meines Erachtens nach. Was Heinz Trixner, Peter Pasetti und Hans Korte da, in den Jahren 1985 und 1986, hingelegt haben ist nur schwer zu erreichen und die drei Charaktere sind auch irgendwie auf diese Stimmen „geprägt“ worden. Selbst Harald Leipnitz, welcher in der Vertonung von 1996 die Rolle von Peter Pasetti übernahm, wirkte dort ab und an wie ein Fremdkörper obwohl ja noch 2/3 der restlichen Sprecher mit von der Partie waren.

„Das Triumvirat hext“ ist eine Livelesung und weißt somit auch keine große technische Qualität auf. Die komplette Produktion wird von Hall begleitet und die Wirtshausatmosphäre ist nicht spürbar. Hätte man die drei Sprecher im Studio aufgenommen und ein wenig Geräuschuntermalung hinzugefügt, hätten sie vielleicht noch eine Chance gehabt gegen ihre Vorgänger bestehen zu können. So jedoch ist es einfach nur eine Lesung mit verteilten Rollen und nicht ein weiterer Fall des Triumvirats.

Es gibt Dinge die sollte man nicht fortsetzen…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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