Mit jedem verstreichenden Tag wird die Situation für Ryan und Dan auf Haddington Island immer bedrohlicher. Während Ryan, gefangen in schmerzlichen Erinnerungen, plötzlich von heftigen Fieberschüben geplagt wird, macht Dan eine grauenvolle Entdeckung in den Dünen. Und bei all dem wird es immer schwieriger zu erkennen, was die Wahrheit hinter dem Geheimnis um die rätselhafte Chloé und den Ort Westonbridge ist.
Nach dem hervorragenden ersten Teil, waren die Erwartungen an den Abschluss des zweiteiligen Hörspiels natürlich recht hoch. Um es direkt zu sagen: Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Die ganze Stimmung des zweiten Teils ist noch wesentlich unangenehmer geraten als sie es im ersten teil war. Die Leiden von Ryan Kendrick werden sehr detailliert dargestellt und durch den inneren Monolog Kendricks, als zweiter Erzähler, noch verstärkt. Unbeteiligter Beobachter ist man hier nie, denn alles was sich nicht in der Handlungsebene Kendricks abspielt, geschieht im Umfeld von Dan Gusbird, welcher der erste Erzähler ist und somit auch einen Einblick in sein Seelenleben während der Geschichte gibt.
Ob alles was sich in Kendricks Leben real ist, oder ob er nur dem Fieberwahn erliegt, ist zu einer zeit genau klar. Doch die Auflösung der ganzen Sache ist befriedigend und lässt den Zuhörer nicht mit ungeklärten Fragen zurück. Diese Fragen kann sich der Zuhörer am Ende selbst beantworten und auch einen Umstand mitnehmen, welchen es sehr selten zu erhören gibt – es endet so wie ich es will. Wie das geht? Nun, einfach herunterladen und anhören!
Zu Sven Matthias und Martin Sabel etwas zu sagen ist eigentlich nicht nötig, denn beiden geben auch hier wieder den Freunden „Kendrick“ und „Gusbird“ die nötige Portion Lebendigkeit, Schmerz, Wut und Angst auf den Weg um zu überzeugen. Die Umbesetzung der „Olivia“, mit Silvie Nogler, erweist sich auch hier als gute Aktion. Das Hausmädchen wirkt wieder lebendig und gerade die Szene mit dem mysteriösen Pfarrer sticht positiv aus ihrer Leistung heraus. Ingrid Mülleder, ebenfalls ein Zweitbesetzung, in der Rolle der „Muschelfrau“ kann durch gekonnt verwirrtes Spiel, mit psychopathischen Untertönen, überzeugen. Auch Tatjana Auster, Detlef Tams, Roman Ewert und Malcolm Adreasson machen eine durchweg gute Klangfigur. Conny Hartmann, als „Chloe“ sticht ebenfalls heraus. So sanft und dennoch so gnadenlos tödlich, wie sie hier die Rolle der „Windsängerin“ stimmlich angelegt hat, läuft es beim zuhören des öfteren kalt den Rücken herunter.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es endet so wie es begann. Perfekt inszeniert, mit einer großen Zahl an guten Sprechern und kurzweilig unterhaltend. Mystery welche auch ohne zu große Dramatik und Verwindungen in der Geschichte auskommt…
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