01 – Seide & Schwert

Wolkenvolk-01

Nie ist Nugua einem anderen Menschen begegnet. Sie wächst als Mädchen unter Drachen auf, bis die Drachen spurlos verschwinden. So beginnt sie ihre lange Suche in den Weiten Chinas. Sie begegnet unsterblichen Magiern, fliegenden Schwertkämpfern – und Niccolo, dem Jungen mit den goldenen Augen. Und seltsamerweise ist auch er auf den Spuren der Drachen unterwegs.

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Nun hat Kai Meyers China-Trilogie auch den Weg in die Vertonung gefunden.

Die Sprecher sind fast alle stimmlich bekannt und haben schon mehr als ein Hörspiel oder Hörbuch hinter sich. Besonders Christine Pappert, in der Rolle von „Mondkind“, hat es mir angetan. Man nimmt ihr die starke Kämpferin mit den übermächtigen Gefühlen, die sie dann doch zerbrechlich machen, ohne Probleme sofort ab. Auch der Großteil des restlichen Cast kann überzeugen. Jana Schulz spielt die „Nugua“ so rotzig wie man sie sich vorstellt und Konstantin Graudus scheint die Rolle des „Feiqing“ auf die Stimme geschrieben worden zu sein. Einzig und allein Peter Kaempfe wollte mir als Erzähler nicht so ganz ins Bild passen. Ich empfand seine Erzählweise zwischendurch entweder zu distanziert oder zu beteiligt. Zwischen den beiden einen Mittelweg zu finden, wäre sicher die überzeugendere Vortragsweise gewesen.

Musikalisch ist hier alles beim besten. Jan-Peter Pflug, der schon viele Hörspiele und Hörbücher mit Musik versehen hat, gibt auch hier wieder alles um die Geschichte mit Noten gebührend zu unterstützen.

Die Geräusche wurden leider etwas sehr sparsam eingesetzt. So wirken verschiedene Passagen teilweise etwas steril und eher wie eine Lesung. Andere Stellen hingegen sind so detailliert vertont, das sie vor dem inneren Auge Gestalt annehmen. So zum Beispiel der „Federflug“ den Wisperwind gegen die Raunen einsetzt.

Kann eine Welt ohne Drachen existieren oder ist sie dem Untergang geweiht? Zumindest das Wolkenvolk ist vom Atem der Drachen, dem „Äther“, abhängig und kann ohne ihn nicht wie bisher überleben. Also macht sich Niccolo Spini auf den Weg sein Volk zu retten und trifft auf einen Menschen der glaubt ein Drache zu sein und einen anderen der ein Drache ist, ohne jedoch einer zu sein. Klingt verwirrend? Ist es aber nicht!

Das gerade die Italiener (zumindest legte mir das die Namensgebung der Wolkenvolk-Charaktere nah) auf die Chinesen treffen, ließ mich die ganze Sache doch ein wenig mit den Abenteuern des Marco Polo assoziieren.

„Das Wolkenvolk“ ist vertontes Asia-Cinema pur. Durch detailgenaue Beschreibungen der Kostüme und Umgebungen erwacht die Geschichte zum Leben, wie man es sonst nur von der Kinoleinwand her kennt.

Das Ende der Geschichte erinnerte mich ein wenig an das von „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“. Auch hier trennen sich die Wege der bisherigen Gefährten um in verschiedenen Himmelsrichtungen ihre Aufgaben zu erfüllen.

Ein wenig mehr Ausarbeitung der Geräuschkulisse hätte ich mir jedoch gewünscht…Soundsystem-BLAU

 

Thomas Rippert
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