04 – Die Posaunen von Jericho

Die Stadt Jericho am östlichen Ausläufer der Sierra Nevada ist eine moderne Stadt. Die Häuser sind aus Stein, es gibt Anschluss an die Eisenbahn. Vermögende Holzunternehmen, Minengesellschaften und Viehbarone prägen das Erscheinungsbild. Hier gibt es keinen Platz für Geistergeschichten … Bis mehrere Funde von seltsam entstellten Leichen nicht mehr unter den Teppich gekehrt werden können und Horace Whittmore auf den Plan rufen. Der Pinkerton-Agent gilt als Experte für Übersinnliches. Doch auch die Nighthunter ziehen die Ereignisse nach Jericho. Offenbar ist eine seit Jahrhunderten als besiegt geglaubte Macht wieder auferstanden und Whittmore glaubt den Vampir Louis Royaume dafür verantwortlich, den er seit 10 Jahren jagt.

Der vierte Auftritt von Louis und Skinny lässt ein wenig auf sich warten, denn während die „Posaunen von Jericho“ bereits lautstark in voller Aktion sind, verschlägt es die beiden Nighthunter erst ab circa der Mitte des Romans in die laufende Handlung.

Doch ist das keineswegs ein Manko, denn man erfährt in der Vorgeschichte des Ganzen eine Menge mehr über den Pinkerton-Mann, welcher Louis auf den Fersen ist und dies scheinbar auch bleiben will.

Alle drei Kontrahenten bekommen es im vierten Teil der Serie mit den „Nunnupi“ zu tun. Was auf den ersten Blick nach Kuschelmonstern aus Jim Hensons Muppet-Werkstatt klingt, ist jedoch bei genauer Betrachtung eher eine Art Megagremlin auf Speed. Und genau diese „Nunnupi“ machen der Belegschaft einer Silbermine das Leben schwer, als sie ungewollter Weise aus ihrer unterirdischen Verbannung befreit werden.

Die Geschichte spielt noch vor Band Eins der Serie, denn ACHTUNG SPOILER Louis hat sein ihn beschränkendes Amulett noch und verliert es erst hier auch erst an den Pinkerton Agenten.

Der Roman schildert die Zusammenarbeit und Abhängigkeit von Lois und Skinny recht deutlich. Auch wird hier klar, wie mächtig Skinny eigentlich wirklich ist, und zu was er im Stande ist.

Die Story ist spannend, denn die Wendungen sind nicht immer so einfach vorherzusehen, wie man es gerne hätte. Auch wird der tief verwurzelte Rassismus der Amerikaner unschön und ehrlich beim Namen genannt, denn die USA wurden auf dem Rücken von anderen Völkern aufgebaut und nicht von denen, die sich gerne damit schmücken.

Hintergrundinformationen sind ebenfalls enthalten und nach der Lektüre des Romans tat sich für mich die Frage auf, inwieweit die ganze Sache noch gedeihen könnte, denn das große Ganze ist scheinbar viel ausufernder als ich gedacht hatte.

Auch wenn es bereits Band 4 ist, so geht hier eigentlich erst alles scheinbar richtig los.

Selbstverlag

Thomas Rippert
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