»Der Tod ist nicht das Ende« war einst ein Satz, der Hoffnung und Trost spendete, doch diese Zeiten sind endgültig vorbei. Seit sich das Omega-Virus mit rasender Geschwindigkeit auf der Erde verbreitet hat, ist daraus eine düstere Wirklichkeit geworden: Die Toten kriechen aus ihren Gräbern und machen Jagd auf die Lebenden. Pater Xavier Church sieht es als seine Pflicht an, die wenigen Menschen, die die Plage bisher überlebt haben, an einen sicheren Ort zu bringen – falls er in einer Welt, die inzwischen den Toten gehört, noch so einen Ort findet.
Ich liebe es, wenn der Folgeteil nicht mit einem „Acht Monate später!“ sondern eher mit einem „Zehn Minuten nach der letzten Seite des Vorgängerbandes!“ aufwartet. Auch wenn mich der erste Ausflug in die „Omega Days“ nicht wirklich aus dem Häuschen gelockt hat, so empfand ich die nahtlose Fortsetzung in Band Zwei sehr angenehm.
Evan und seine Gruppe von Hippies befinden sich mittlerweile auf einem Schiff, welches auch die beiden Schwerverbrecher beherbergt und auf dem nun auch Xavier und seine Wasserretter eintreffen. Man sollte sich vom ersten Kapitel nicht ins Bockshorn jagen lassen, denn der Ausflug in die Vergangenheit – also Prä-Zombies – ist nur kurz und dient ausschließlich dazu Xaviers Retterin ein wenig näher zu beleuchten.
Der zweite Teil schaffte, was dem ersten verwehrt blieb, nämlich mich zu begeistern.
Das ewige hin und her zwischen Gruppen und das dauernde Umgeschalte der Handlungsschauplätze hat endlich ein Ende und John Campbell kann sich endlich ausgiebiger dem eigentlichen Feind widmen: Den Zombies. Dabei lässt er jedoch nicht den Faktor „Bestie Mensch“ außer Acht, denn selbst in der Apokalypse ist der Mensch ein reißendes Tier, welches nur auf sein eignes Wohl bedacht ist, statt sich einer Gruppe wohlwollend unter zu ordnen.
Und da wo er bisher nur stereotyp den Zombiebiss als Todes- und später Reanimationsurteil abgehandelt hat, führt er eine Überlebenschance für Gebissene ein, welche dem Ganzen eine kleine Wendung verleiht, denn man darf nun mit einem – zumindest mir – angenehmen Charakter bangen, ob sie es denn nun packt, oder doch nach 24 Stunden in den Schlurfgang verfällt und auf Menschenfleisch als nächste Mahlzeit besteht.
Nach wie vor kennt sich Campbell sehr gut in und an den Schauplätzen aus, an denen er seine Protagonisten agieren lässt. Wurde in den „letzten Tagen“ die USS Nimitz noch in Grund und Boden gerammt und nach einem Kapitel vergessen, so spielt sie hier die materielle Hauptrolle, denn sie soll der Gruppe die Möglichkeit auf ein Weiteleben innerhalb der Apokalypse bieten.
Ansonsten treten jede Menge Seriendinge auf, welche sich sicher auch in kommenden Büchern wiederfinden werden, denn wie ich gelesen habe, soll die Serie sich in den USA bereits über fünf Bände erstrecken – der letzte erschienen im November 2016.
So kann und darf es gerne weiter gehen, denn wer sich wie ich durch den ersten Band geackert hat, wird hier mit einer gut lesbaren Story und mehr Action belohnt!
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