Nora Hollisters Leben wird auf den Kopf gestellt. Sie muss erkennen, dass es unterschiedliche Gruppen gibt, die ihren Tod wollen. In lange Kutten gehüllte Kämpfer, die sich Madenjäger nennen, bringen sie zu einem geheimen Rebellenstützpunkt. Hier erfährt Nora die Wahrheit über den X-Virus, finstere Intrigen der UMC und die Weißen Männer.
SEX…
Hey, was dem Autor Recht ist um Aufmerksamkeit für seine Einleitung zu bekommen, kann mir doch nur billig sein. Die Einleitung von Arthur Gordon Wolf haben es immer in sich. Nicht das sie zu viel vorweg nehmen, oder gar langweilig sind. Nein. Er weist mit humorigen Worten darauf hin, was man vielleicht verpasst haben könnte – Punkt „Dies ist Teil Zwei“ – und lobt auch noch den Leser, dass er Teil Eins bereits kennt.
Man steigt sofort genau dort ein, wo man Nora Hollister im vorigen Band verlassen hat. Nora erkundet und ergründet „Red Meadows“ und erkennt die Welt in der sie lebt immer mehr als das was sie eigentlich ist: Ein schöner Schein!
In diesem ein wenig verzerrten Bild der Jetztzeit, nimmt sich Arthur Gordon Wolf viel Zeit seine Charaktere sehr behutsam und ausführlich weiter auszubauen. Der Bezug zu „Die Weisen Männer“ wird nun auch endgültig hergestellt, da Brendon Tolliver auftaucht und mit ins Geschehen eingreift.
Nora reist nicht nur zum Stützpunkt der Feuerhüter, sondern auch zu sich selbst. Sie lernt, die anerzogenen und vom System weiter aufrechterhaltenen Zwänge abzulegen und zu erkennen, was das Leben an sich denn wirklich ist und was es ihr außerhalb der gewohnten Gesellschaftsstrukturen zu bieten hat.
Action kommt ebenfalls nicht zu kurz, denn die Konfrontationen mit den Kunstwesen sind zwar erst am Ende des Romans zu finden, haben es aber dann in sich.
Es finden sich viele Hinweise auf eher klassische Dystopien, wie zum Beispiel Bradburys „Fahrenheit 451“ oder Orwells „1984“, welche aber nicht als Mittel zum Zweck dienen, sondern eher als fast schon sachbuchartige Veröffentlichungen herangezogen werden.
Je mehr man in der Geschichte des Buches fortschreitet, desto mehr kommt auch die Erkenntnis, dass nicht mehr viele Seiten da sind, die man noch inhalieren könnte. Auch wenn die Welt der UMC-Sage nicht erstrebens- und lebenswert ist, so ist sie doch sehr unterhaltsam und leider ist mit diesem Band die bisherige Bucherscheinung abgegriffen und durchgelesen.
Eines steht auch nach „Madenjäger 2“ weiterhin für mich fest: Ich brauche mehr UMC-Saga! Ich bin kein Freund von Superlativen, dennoch halte ich Arthur Gordon Wolf für ein Naturtalent, was die Unterhaltung mit Tiefgang angeht, denn seine Bücher sind nicht oberflächliche Durchgangskost, sondern es steckt mehr dahinter, als man vermuten mag.
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